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03.03.2023 Nikolas Kessler

Bitcoin & Co: Kursrutsch in der Nacht

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Bitcoin

Sorgen um die Zukunft der krypto-freundlichen Bank Silvergate Capital haben inzwischen auch den Kryptomarkt erreicht und sorgen dort für jede Menge Unsicherheit. Die Folge: Nach einem heftigen Dip in der Nacht notieren am Freitagmorgen nahezu alle Coins und Token in den Top 100 nach Marktkapitalisierung im Minus.

Für den Bitcoin ging es gegen zwei Uhr morgens deutscher Zeit innerhalb von einer Stunde und nahezu in einem Rutsch um mehr als 1.100 Dollar beziehungsweise 5,1 Prozent abwärts. Seit der Kurs bei 22.242 Dollar auf den tiefsten Stand seit rund zwei Wochen gefallen ist, arbeitet er knapp oberhalb davon an einer Stabilisierung.

Qulle: coinmarketcap.com
Bitcoin in US-Dollar auf 24-Stunden-Sicht

Die Tagescharts der meisten Altcoins verlaufen nahezu deckungsgleich. Sie alle haben in den frühen Morgenstunden plötzlich den Halt verloren und notieren zur Stunde teils noch stärker im Minus als die digitale Leitwährung. Die Market Cap aller Coins und Token büßt am Freitagmorgen rund vier Prozent auf 1,03 Billionen Dollar ein.

Quelle: coin360.com
Coin 360

Silvergate-Crash schreckt die Branche auf

Zur Begründung des nächtlichen Kursrutsches verweisen Branchenbeobachter auf die Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Bank Silvergate Capital. Das Institut hatte unlängst die Vorlage des Jahresberichts verschoben, Ermittlungen der obersten Aufsichtsbehörden eingeräumt und ein dickes Fragezeichen hinter die Zukunft des operativen Geschäfts gesetzt.

Das Problem: Silvergate betreibt ein wichtiges Zahlungsnetzwerk für die Kryptobranche, das unter anderem Echtzeit-Überweisungen zwischen Firmenkunden ermöglicht. Folglich zählt die Bank einige der größten Unternehmen in der Branche zu seinen Kunden – darunter auch prominente Kryptobörsen und Stablecoin-Projekte.

„Silvergate ist einer der wichtigsten Anbieter von US-Dollar-Bankgeschäften für die Krypto-Industrie", sagte John Toro, Head of Trading bei der Digital-Asset-Börse Independent Reserve gegenüber Bloomberg. „Jegliche Liquiditätsprobleme werden sich direkt auf die Marktbedingungen auswirken und können den Zugang zu und die Verfügbarkeit von einigen Kundengeldern beeinträchtigen.“

Zahlreiche Kunden haben daraufhin bereits am Donnerstag die Reißleine gezogen und Silvergate den Rücken gekehrt. Als einer der ersten zog der Kryptobörsenbetreiber Coinbase Konsequenzen (DER AKTIONÄR berichtete). Nach Informationen des Branchenportals coindesk.com haben seither unter anderem auch Circle, Paxos, Crypto.com, Bitstamp, Cboe Digital Markets, Galaxy Digital und Gemini ihre Geschäftsbeziehungen zu der Bank auf Eis gelegt.

Parallel dazu deuten ungewöhnlich hohe Aktivitäten bei Stablecoins darauf hin, dass im Hintergrund eilig große Summen transferiert werden. Insbesondere Tether (USDT), der größte Stablecoin nach Market Cap, ist dabei gefragt. Paolo Ardoino, Technologie-Chef bei Tether, hatte zuvor via Twitter erklärt, dass Tether in keinerlei Beziehung zu Silvergate stehe.

Die Silvergate-Aktie ist am Donnerstag um rund 50 Prozent eingebrochen, auch die Aktien anderer Kryptofirmen sind unter Druck geraten. Die Kurse am Kryptomarkt hatten zunächst relativ unbeeindruckt auf die jüngsten Entwicklungen reagiert, inzwischen habend es die Marktteilnehmer aber auch hier mit der Angst zu tun bekommen.

Für die zu Jahresbeginn gestartete Erholung von Bitcoin und Co ist das zweifelsohne ein Dämpfer. DER AKTIONÄR bleibt aber bei seiner positiven Langfrist-Einschätzung.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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