Am Kryptomarkt kehrt nach den deutlichen Schwankungen der letzten Tage etwas Ruhe ein. Auf 24-Stunden-Sicht notiert der Bitcoin am Donnerstagnachmittag wenig verändert knapp oberhalb der wichtigen 30.000-Dollar-Marke. Die Seitwärtsrange der vergangenen Wochen setzt sich damit zunächst fort – und könnte womöglich noch monatelang andauern.
Tom Lee, Mitgründer der Analysefirma Fundstrat, ist eigentlich als großes Bitcoin-Bulle bekannt. Kurz nachdem die digitale Leitwährung im November 2021 bei fast 69.000 Dollar ein neues Allzeithoch markiert hatte, rief er für das Jahr 2022 ein Kursziel von 200.000 Dollar aus.
Ein gutes halbes Jahr und einen heftigen Rückschlag an den Märkten später äußert sich der Analyst in einem CNBC-Interview jetzt allerdings deutlich bescheidener zu den mittelfristigen Aussichten beim Bitcoin. Zwar sieht er auf dem aktuellen Niveau bereits Anzeichen einer Bodenbildung, im weiteren Jahresverlauf traut er der digitalen Leitwährung aber keine neuen Höchststände mehr zu.
Auf die Frage, wo er den Bitcoin zum Jahresende sieht, sagte Lee: „Ich glaube, dass der Bitcoin auf Jahressicht unverändert notieren wird, vielleicht etwas im Plus.“
"Bitcoin is acting far better than people expected," says @fundstrat on sticking with #btc. "It's a risk-on asset so to the extent the Nasdaq and Bitcoin rally, it's helping us be more comfortable that the market has already bottomed." pic.twitter.com/am0bShh8iQ
— CNBCOvertime (@CNBCOvertime) June 8, 2022
Rebound-Potenzial, aber keine neuen Hochs
Nach Daten des Portals coinmarketcap.com ist der Bitcoin mit Kursen um 46.300 Dollar ins Jahr gestartet. Sollte er dieses Niveau – wie von Lee erwartet – bis zum Jahresende wieder erreichen, entspräche das vom aktuellen Niveau aus immerhin rund 54 Prozent Kurspotenzial. Allerdings würde er dann immer noch rund ein Drittel unter seinem Allzeithoch aus dem Vorjahr notieren. Eine Rally sieht beim Bitcoin anders aus.
Von einem „Krypto-Winter“ will der Fundstrat-Gründer aber trotzdem nicht sprechen. „Den letzten Krypto-Winter gab es 2018, als der Bitcoin um 90 Prozent gefallen ist“, erinnert Lee. Aktuell notiere der Bitcoin gute 50 Prozent unter dem Allzeithoch und stabilisiere sich im Bereich von 30.000 Dollar. Angesichts des Debakels beim Krypto-Projekt Terra und Stellenstreichungen bei Coinbase entwickle sich der Bitcoin damit wesentlich besser, als viele Menschen erwartet hätten.
Der Bitcoin befindet sich – genau wie viele Aktienindizes – in einem Bärenmarkt. Mit Blick auf den anhaltenden Makro-Gegenwind und die schlechte Stimmung unter den Marktteilnehmern sieht auch DER AKTIONÄR aktuell geringe Chancen auf eine schnelle Trendwende oder gar eine neue Rally. Kurzfristig sind auch weitere Verluste nicht auszuschließen.
An der starken langfristigen Perspektive für die digitale Leitwährung ändert sich dadurch aber nichts. Auch nach diesem Durchhänger wird der Bitcoin wieder den Vorwärtsgang einlegen. Wer genügend Geduld mitbringt, kann Schwächephasen wie die aktuelle daher nutzen, um sukzessive eine Position auf- oder auszubauen.
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