Am Donnerstag ist der US-Aktienmarkt deutlich unter die Räder gekommen: Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 beendeten den Handelstag mit starken Kursverlusten. Doch obwohl der S&P 500 im bisherigen Jahresverlauf die schlechteste Performance in den ersten vier Monaten eines Jahres seit 1939 verzeichnet, ist der Ausverkauf nach Ansicht der Bank of America noch nicht zu Ende.
In der Woche vor der Sitzung der US-Notenbank Fed zogen Anleger Gelder aus allen Anlageklassen ab. Laut der Bank of America (BofA), die sich auf Daten von EPFR Global beruft, verbuchte alleine der Immobiliensektor einen Abfluss von 2,2 Milliarden Dollar und damit einen neuen Rekordwert. Stattdessen griffen die Investoren bei sichereren Anlagen wie US-Staatsanleihen zu.
In ihrem Basisszenario rechnet ein Team von BofA-Strategen um Michael Hartnett nun damit, dass die Aktienkurse weiter fallen, während die Anleihe-Renditen ihren Höchststand in Kürze erreichen werden.
Dabei stufte Hartnett das Verhalten der Anleger in den vergangenen Handelstagen nicht als Panikverkäufe sondern Lähmung ein und betonte „der Markt kämpft mit der Frage, wie Inflation und Wachstumsverlangsamung einzupreisen sind.“
Nach seiner Ansicht wurde zudem der Rezessionsschock voreilig eingepreist, was nun ein Problem darstelle, da jüngsten Wirtschaftsdaten unerwartet gut ausfielen. Laut dem BofA-Experten begünstigt dies die Zinspolitik der US-Notenbank, die mit steigenden Zinsen die Inflation bekämpfen will, was für zusätzlichen Abgabedruck an den Börsen sorgt.
Im bisherigen Jahresverlaufen haben die drei wichtigsten US-Indizes mit einem Minus von 9,8 Prozent (Dow Jones), 13,5 Prozent (S&P 500) und 22,4 Prozent (Nasdaq 100) deutliche Verluste erzielt. Im vorbörslichen US-Handel zeichnen sich am Freitag zudem weitere Verluste ab. Aus Sicht des AKTIONÄR dürfte sich die Talfahrt zum Wochenausklang fortsetzen.