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18.07.2022
Die Bank of America (BofA) hat auf den ersten Blick gemischte Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Die Erlöse der US-Bank lagen zwar dank eines starken Kreditgeschäfts über den Erwartungen, aber das Ergebnis verfehlte leicht die Marktprognosen. Dafür gibt es jedoch zwei Gründe, die die Anleger mit Blick auf das Plus im frühen US-Handel nicht zu stören scheint.
Der Gewinn ging im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar zurück – das entspricht 73 Cent je Aktie. Analysten hatten hingegen mit 75 Cent gerechnet. So erhöhte die Bank die Risikovorsorge für ausfallbedrohte Kredite aufgrund des trüben Wirtschaftsausblicks erheblich und stellte zudem rund 425 Millionen Dollar wegen nicht näher definierter Rechtskonflikte zurück. Ohne diese regulatorischen Aufwendungen hätte die US-Bank jedoch 78 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Marktschätzungen überboten.
Vor allem die Erträge in der Kreditsparte überzeugten. Sie kletterten um 22 Prozent beziehungsweise 2,2 Milliarden Dollar auf 12,4 Milliarden Dollar. Diese Zahl könnte im dritten Quartal um 900 Millionen Dollar oder eine Milliarde Dollar und im vierten Quartal um mindestens den gleichen Betrag steigen, sagte Finanzvorstand Alastair Borthwick am Montag während einer Telefonkonferenz für Analysten, wie CBNC berichtet.
Die Erlöse aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren stiegen um 19 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar und die Erträge aus dem Aktiengeschäft stiegen um zwei Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar, was im Wesentlichen den Erwartungen der Analysten entspricht. Im Investmentbanking hingegen brachen die Einnahmen mangels Börsengängen und Fusionen um 47 Prozent 1,1 Milliarden Dollar – und damit stärker als gedacht – ein.
Die BofA-Aktie kann am Montag im frühen US-Handel um mehr als ein Prozent zulegen.
Die Q2-Zahlen sind unter dem Strich sehr ordentlich. Und der Finanzvorstand stimmt auf weiter steigende Zinserträge ein. Die Rechnung könnte aufgehen, da die Bank als sehr zinssensibel gilt. Kurzum: Wer investiert ist, bleibt in jedem Fall weiter dabei.
