Nach JPMorgan legt nun auch Konkurrent Morgan Stanley unerfreuliche Zahlen vor. Das US-Geldhaus blieb im Q2 sowohl bei den Erträgen als auch beim Gewinn unter den Markterwartungen. Vor allem das Investmentbanking verzeichnete einen starken Rückgang. Zudem mussten die Bank einen dreistelligen Millionen-Betrag aus juristischen Gründen zur Seite legen.
Konkret verdiente Morgan Stanley in den Monaten April, Mai und Juni 1,44 Dollar je Aktie (entspricht 2,4 Milliarden Dollar) und damit 30 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Analysten hatten hingegen mit 1,56 Dollar je Aktie gerechnet.
Das gleiche unerfreuliche Bild bei den Umsätzen: Während die amerikanische Investmentbank Einnahmen in Höhe von 13,1 Milliarden Dollar auswies, hatten die Experten diese Kennziffer im Vorfeld mit 13,3 Milliarden Dollar taxiert.
Problem: Investmentbanking
Zwar ließ der rege Betrieb an den Börsen, wo viele Anleger angesichts von Inflations- und Rezessionsängsten ihre Portfolios anpassten, den Handel mit Aktien und Anleihen florieren. Doch die Einnahmen im Investmentbanking - hierzu zählen Gebühren für die Betreuung von Börsengängen und Fusionen - brachen um 55 Prozent ein. Auch die Vermögensverwaltung schwächelte. Zudem bildete Morgan Stanley eine Rückstellung von 200 Millionen Dollar aufgrund eines Ermittlungsverfahrens von US-Aufsichtsbehörden wegen unerlaubter Händler-Chats.
Die Morgan-Stanley-Aktie verliert am Donnerstag angesichts der unter den Erwartungen liegenden Zahlen vorbörslich rund ein Prozent.
Morgan Stanley hat genauso wenig wie JPMorgan geliefert. Das dürfte den Kurs des US-Finanztitels vorerst belasten. Ein Neueinstiegt ist daher, auch mit Blick auf das angeschlagene Chartbild, nicht angesagt. Wer bereits dabei ist, sollte unbedingt den Stoppkurs bei 62,00 Euro im Auge behalten.
(Mit Material von dpa-AfX)