Nach den kräftigen Gewinnen am Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag noch etwas weiter erholt. Der DAX übersprang am Mittag die Marke von 15.500, die einen wichtigen Widerstand darstellt. Offensichtlich ignorieren die Anleger die Risiken, die von der Inflationsseite her aufkommt. Positiv kommt hingegen der Start in die US-Berichtssaison an.
Die Stimmung sei entspannter nach dem bislang erfreulichen Start der US-Berichtssaison. Zudem erwarteten die Marktteilnehmer eine weiter robuste Konjunkturentwicklung in den USA und hofften, dass das Inflationsthema ein vorübergehendes sei, erklärte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Christian Henke vom Broker IG warnt allerdings: "An den seit Wochen bestehenden Problemen hat sich nichts geändert."
Zur Mittagszeit stieg der deutsche Leitindex um knapp 0,4 Prozent auf 15521 Punkte vor, womit aktuell ein Wochenplus von rund zwei Prozent zu Buche steht. Zudem steuert das Börsenbarometer wieder auf die charttechnisch wichtige 50-Tage-Linie zu. Sie ist ein Gradmesser für den mittelfristigen Trend und liegt für den DAX bei etwa 15.602 . An der Wall Street hatten der S&P 500 und der Dow Jones Industrial am Vorabend diese Trendlinien knapp überwunden.
Unter den Einzelwerten zählen Bank-Aktien zu den Favoriten. Die US-Banken hatten stark vorgelegt. Die Deutsche Bank liegt als DAX-Spitzenwert mit 3,2 Prozent im Plus. Gefragt waren außerdem Autowerte. Von den drei Autobauern im DAX verbuchten dabei die VW -Papiere die größten Gewinne mit plus 1,3 Prozent. Zwar sank auch im September der Autoverkauf der Volkswagen-Konzernmarken verglichen mit dem Vorjahresniveau spürbar, doch bei der Betrachtung des bisherigen Jahresverlaufs liegt Europas größte Autogruppe noch im Plus.
Sollte sich der DAX über 15.500 halten können, wäre Platz bis 15.800. Allerdings sind die Risiken, die von der hohen Teuerungsrate ausgehen, nicht von der Hand zu weisen. DER AKTIONÄR bleibt deshalb bei seinem empfohlenen Inline-Optionsschein.
(mit Material von dpa-AFX)