Nach dem gestrigen Ausverkauf folgt heute bei vielen chinesischen Internet-Aktien zunächst eine leichte Erholungsbewegung. Unter anderem liegen Pinduoduo und Meituan deutlich im Plus. Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe. Die Kurse von Alibaba und BYD ziehen allerdings nicht mit. Ein Zeichen?
Nach dem gestrigen Einbruch gab es erwartungsgemäß auch Stimmen von Fondsmanagern und Marktbeobachtern, die einmal mehr betonten, China sei ein attraktiver Markt, die Aktien seien nicht teuer und Wirtschaftswachstum werde unter Xi Jinping auch künftig wichtig bleiben.
Zudem hat die chinesische Zentralbank erklärt, sie wolle neue Maßnahmen zur Unterstützung der schwächelnden Wirtschaft prüfen.
Der gestrige Abverkauf wirkte übertrieben. Die technische Gegenbewegung kommt wenig überraschend. Alibaba und BYD liegen trotzdem leicht im Minus. Das deutet darauf hin, dass der Markt sehr von Charttechnik und Sentiment getrieben ist – beide Aktien liefen bereits in den vergangenen Tagen relativ schwach, auch im Vergleich zu anderen China-Titeln. Bei den China-Aktien, die im Nasdaq 100 vertreten sind, schrumpften die Tagesgewinne nach Handelsbeginn heute zunächst wieder. Die Zentralbank-Aussagen sind für Anleger vorerst irrelevant. Verbale Beschwichtigungen aus China gab es dieses Jahr bereits oft.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.