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13.03.2021 ‧ Carsten Stork

Neue Serie: Rohstoffe einfach erklärt - heute: Kakao-Future

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Morgan Stanley Knock-Out Kakao Future 05/2021 (ICE) USD

Wahrscheinlich stammt die Kakaopflanze aus Mexiko und wurde erstmals von den Olmeken konsumiert. Es wird vermutet, dass sie die ersten waren, die ein Gemisch aus Kakaobohnen und Chilischoten tranken. Angeblich brachte Christoph Kolumbus die Pflanze nach Europa, wo Kakao vor allem als Getränk immer beliebter wurde. Die Massenproduktion von Schokolade begann 1847 in England, die Milchschokolade gibt es seit 1879. Die Pflanze erreicht Ghana und die Elfenbeinküste Ende des 19. Jahrhundert, beide Länder sind heute noch die weltweit größten Produzenten von Kakaobohnen. 

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Kakao Future auf Tagesbasis

Afrika ist das Hauptanbaugebiet

Der Kakaobaum kann bis zu 15 Meter groß werden, auf Plantagen werden die Bäume aber meist auf eine Höhe von vier Metern gestutzt. Der Baum kann Tausende Blüten hervorbringen, von denen aber nur maximal fünf Prozent erfolgreich bestäubt werden. 75 Prozent der daraus entstehenden Früchte verkümmern. Die Pflanze lässt sich nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen kultivieren, braucht einen guten Boden, ausreichend Wasser und verträgt keine Temperaturen unter 16 Grad Celsius.

Daher werden die meisten Kakaobohnen in Westafrika angepflanzt und geerntet. Aus den Bohnen wird die sogenannte Kakaobutter produziert, die Schokolade und Eiscreme ihren weichen, cremigen Geschmack verleiht. Beim Mahlen entsteht auch das Kakaopulver, das zum Backen von Waren wie Kuchen und Keksen und für die Herstellung von Getränken wie heißer Schokolade verwendet wird. Ein Überangebot an Bohnen führt also nicht automatisch zu einem Preisverfall im Kakao, da vor allem die Qualität der Bohnen und auch die Menge ausschlaggebend ist.

Die Kakaobohne ist nicht nur für Schokoladenprodukte ein wesentlicher, sondern man findet Kakao heute auch in einer Vielzahl anderer Lebensmittel.

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Kakao wächst auf Bäumen - diese können bis zu 15 Meter groß werden

Gesamtmarkt und "Player"

In der Entwicklung des Gesamtmarktes ist auch eine klare Steigerung zu erkennen. Wurden 2003/04 noch ca. 3,5 Millionen Tonnen geerntet, waren es 2018/19 bereits mehr als 4,7 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Wachstum von mehr als 34 Prozent in diesem Zeitraum. Aus Afrika kommen aufgrund der besonderen Erfordernisse bei den Anbaubedingungen mehr als 75 Prozent aller Kakaobohnen, danach folgen Amerika und Asien.

Schaut man sich die Erntemenge der führenden Anbauländer weltweit an, kann man gut erkennen, dass sich die meisten Anbaugebiete von Kakaobohnen in Ländern mit politischer Instabilität befinden. Das macht den Kakao Preis unter anderem so volatil. Der Größte Produzent mit fast 45 Prozent der Gesamtmenge ist die Elfenbeinküste, gefolgt von Ghana, Ecuador und Kamerun.

Auch beim Weltweiten Konsum von Kakao ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Kaffee. Europa und die USA sind unangefochten auf den Plätzen eins und zwei und konsumieren circa 55 Prozent der gesamten Weltproduktion .

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Kakao Future auf Monatsbasis: Hie bildet sich ein Dreieck

Die langfristige Preisentwicklung

Cocoa-Futures wurden erstmals in New York 1925 gehandelt. Heute ist die wichtigste Benchmark für den weltweiten Kakaopreis der Preis des Cocoa-Futures der an der ICE US gehandelt wird. Der Kontrakt wird von Produzenten gehandelt und zu Absicherungsgeschäften verwendet. Aufgrund der hohen Liquidität und Volatilität ist der Future auch bei Commodity Trading Advisors und Hedgefonds sehr beliebt. Anders als bei Zucker, Baumwolle und Orangensaftkonzentrat wird der Kakaopreis nicht durch Subventionen beeinflusst.

Der Cocoa-Future startete 1973 bei 661 US-Dollar und markierte in den wilden 70er Jahren im Sommer 1977 sein bisheriges Rekordhoch bei 5.010 US-Dollar. Unter großen Schwankungen ging es dann bis zum Ende des Jahres 2000 bis auf ein Tief von 707 US-Dollar kontinuierlich nach unten. Im Zuge der globalen Rohstoffhausse 2001 stieg Cocoa um 430 Prozent und markierte im März 2011 bei 3.775 US-Dollar sein letztes Hoch. Danach ging es abwärts, im April 2017 konnte ein Boden um die 1.750 US-Dollar gefunden werden, seitdem befindet sich Kakopreis in einem leichten Aufwärtstrend. Betrachtet man die Kursentwicklung der letzten 20 Jahre, ist festzustellen, dass ein Boden um die 1.750 US-Dollar auszumachen ist. 

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Der langfristige Kakao-Future-Chart seit 1972

Extrembeispiel im Handel mit Kakao

In den wilden siebziger Jahren übernahm der Amerikaner Paul Erdman ohne jegliche Bankkenntnisse die Leitung der Schweizer Salik Bank. Er setzte nach der Silber-Hausse auf Kakao und versuchte mit Buchfälschungen die immer größer werdenden Verluste zu stopfen. Als der Kakaoboom verflog kam es zum Finale furioso und die Bank mit dem Spitznamen „United Cocoa Bank“ musste mit einem Verlust von 200 Millionen Franken schließen. Erdman zahlte sich und seinen Kollegen schon damals extrem hohe Gehälter und war für seine üppige Spesen-Reiterei bekannt. Er wurde in der Schweiz verhaftet, und gegen eine Kaution von 400.000 US-Dollar wieder freigelassen und floh umgehend in die USA.

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