Zwar sind viele deutsche Unternehmen Weltmarktführer – trotzdem erscheint der Fokus von Anlegern auf heimische Basiswerte ziemlich einseitig. Ein Kommentar von DDV-Geschäftsführer Lars Brandau.
Vertrauen in die Leistungsstärke der hiesigen Industrie darf man ja haben, aber gleichzeitig sollten Anleger recherchieren, wo Investitionen in Schwellenländer lohnen. Der Blick über Grenzen eröffnet neue Anlagemöglichkeiten.
Viele Privatanleger nutzen Anlage- und Hebelprodukte, um einfach, unkompliziert und vor allem kostengünstig auf deutsche und internationale Aktien, Standard- und Spezial-Indizes sowie Rohstoffe und Währungen zu setzen. Die jeweilige Markterwartung und Risikoneigung eines Anlegers lässt sich aufgrund der Produktvielfalt der strukturierten Wertpapiere dabei problemlos umsetzen – egal ob ein Anleger nun von steigenden, seitwärts tendierenden oder fallenden Kursen ausgeht.
Möglich macht dies die Konstruktion der Wertpapiere: Grundlage ist der sogenannte Basiswert. Von ihm hängt die Wertentwicklung ab. Grundsätzlich kommen unterschiedliche Finanzwerte als Basiswert infrage, zum Beispiel Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Zinsen oder auch Anleihen.
Ein Blick auf die Anlagekultur in Deutschland zeigt, dass Investoren nach wie vor großes Vertrauen in die Leistungsstärke der heimischen Industrie haben. Anders ist es kaum zu erklären, dass die meisten beliebten Basiswerte in Deutschland klassische deutsche Unternehmen sind. In der Liste der Top-10 der beliebtesten Basiswerte bilden der Euro Stoxx 50 und der DAX als Indizes die Ausnahme. Denn vor allem Standardwerte wie Allianz, SAP, Siemens oder VW sind bei den Anlegern beliebt. Gefragtester Rohstoff ist das Edelmetall Gold.
Was die Anzahl der Produkte anbelangt, so belegt der Deutsche Aktien Index DAX unter den Basiswerten den ersten Platz. Ihn haben weit mehr als 100.000 strukturierte Wertpapiere als Underlying. In Bezug auf das Volumen hingegen nimmt der DAX den zweiten Platz ein. An der Spitze der Beliebtheit steht der Euro Stoxx 50.
Das zeigt zumindest, dass Anleger immerhin schon über die Grenzen schauen. Aber das reicht noch nicht. Ein ausgewogenes Depot sollte auch breit diversifiziert sein – und zwar nicht nur in Branchen und Produkten, sondern eben auch global. Strukturierte Wertpapiere können dabei einen sinnvollen Beitrag leisten. So eignen sich beispielsweise spezielle Partizipations-Zertifikate, die Trendthemen oder auch aufstrebende Märkte in Schwellenländern abbilden, für ein diversifiziertes Depot. Zumindest eröffnet der Blick über die Grenzen neue Ideen und Anlagemöglichkeiten.