Der bekannteste US-Index Dow Jones Industrial hat am Montag an seinen Erholungsversuch aus der vergangenen Woche angeknüpft und ist fast zurück auf dem Niveau vom Jahresbeginn. Auch die anderen zwei wichtigen Indizes, der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100, erholten sich weiter.
Die Anleger hoffen, dass die nächste Runde der von Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle gezielter und auch maßvoller ausfallen könnte als bisher befürchtet. "Der Ton scheint sich zu ändern, - von einem breit angelegten Trommelfeuer hin zu einem gezielteren, wechselseitigen Gefüge", kommentierte Stephen Innes, Managing Partner beim Vermögensverwalter SPI Asset Management. Bislang ist geplant, dass Trump Anfang April weitere Zollmaßnahmen bekannt gibt. Der Zollstreit der US-Regierung sowie deren radikale Sparmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Hand hatte in jüngster Zeit zunehmend Konjunktursorgen aufkommen lassen.

Die von S&P Global erhobenen Stimmungsdaten der Einkaufsmanager in den Bereichen Industrie und Dienstleistung beeinflussten die US-Börsen dagegen kaum. In der Industrie sank die Stimmung im März zum Vormonat unter 50 Punkte und damit deutlicher als prognostiziert. Ein Wert unter 50 bedeutet, dass ein Schrumpfen der Wirtschaft erwartet wird. Werte über 50 dagegen bedeuten eine erwartete Expansion.
Rund zwei Stunden vor Handelsschluss legte der Dow um 1,12 Prozent auf 42.456 Punkte zu. Der S&P 500 gewann 1,52 Prozent auf 5.754 Zähler und der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 1,93 Prozent auf 20.134 Zähler. Alle drei Indizes hatten sich in der vergangenen Woche nach jüngst deutlichen Verlusten stabilisiert.
Die Aktien von Tesla führten die Kursgewinner unter den "Magnificent 7", also den sieben größten und bedeutendsten Tech-Werten, mit einem Kursanstieg von 10,4 Prozent an. Damit setzten die Aktien des Elektroautobauers ihre jüngste Erholung nach dem massiven Kursverfall der vergangenen Wochen fort und waren Spitzenwert im Nasdaq 100.
Die Papiere der KI-Koryphäe Nvidia erholten sich mit plus 3,6 Prozent weiter und waren Spitzenwert im Dow. Ihnen folgten an zweiter Stelle die Anteile des Online-Handelsgiganten Amazon, die um 3,1 Prozent stiegen und sich von ihrem jüngsten Zwischentief, dem niedrigsten Stand seit Ende Oktober, erholten.
Für Nike ging es am Ende des Dow dagegen um 1,4 Prozent abwärts. Der Sportartikelhersteller hatte am Freitag mit seinen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal enttäuscht und war auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren abgesackt. Die Trendwende bleibe ein zäher Prozess, hatten Analysten im Anschluss geurteilt.
Das Investmenthaus Jefferies stufte Fedex nach der jüngsten Kursschwäche von "Hold" auf "Buy" hoch. Die Aktie des Logistikkonzerns sei aus der Perspektive von Chancen zu Risiken nun attraktiv, schrieb Analystin Stephanie Moore. Sie rechnet vor allem mit Blick auf die künftigen Kosten mit Rückenwind für das Unternehmen. Die Fedex-Papiere gewannen im S&P 100 5,2 Prozent.
Lockheed Martin dagegen waren dort das Schlusslicht mit minus 1,6 Prozent. Die Bank of America stufte die Aktie von "Buy" auf "Neutral" ab. Analyst Ronald Epstein verwies darauf, dass überraschenderweise Konkurrent Boeing und nicht Lockheed im Rahmen des Programms "Next Generation Air Dominance (NGAD)" den Zuschlag bekommen habe.
(Mit Material von dpa-AFX).