Auf Sicht von drei Jahren hat die Aktie des deutschen Bioenergie-Unternehmens mehr als 60 Prozent verloren. Dass es so weit gekommen ist, hängt im Wesentlichen mit den asiatischen Billigimporten von Biodiesel zu tun. Ab Freitag greifen neue Regeln, mehr Details gibt es hier.
Nach Recherchen des NDR-Magazins Panorama deutet vieles darauf hin, dass in China Palmölbiodiesel aus Südostasien als fortschrittlicher Biokraftstoff falsch deklariert wurde. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (bis Ende März 2024) spürte der Biodiesel-Hersteller Verbio die daraus resultierende Margenerosion stark. Obwohl die Produktionsmengen anstiegen und die globale Biodieselproduktion einen neuen Rekord erreichte, verschlechterten sich die Gewinnmargen weiter.
EU reagiert
Die Europäische Union hat die asiatischen Methoden zum Anlass genommen, Anti-Dumping-Zölle auf Biodieselimporte aus China zu verhängen. Diese Zölle, die ab dem 16. August 2024 in Kraft treten, liegen zwischen 12,8 Prozent und 36,4 Prozent.
Expansion Richtung Nordamerika
Das Überangebot von Biodiesel durch die chinesischen Importe hat Verbio dazu genutzt, um die Expansion in Nordamerika voranzutreiben. Ein wichtiger Meilenstein wurde kürzlich in Nevada, Iowa, erreicht, wo die erste industrielle Bioraffinerie Nordamerikas, die Bioethanol und Biomethan kombiniert, in Betrieb genommen wurde. Diese Anlage hat eine jährliche Produktionskapazität von 60 Millionen Gallonen Ethanol und 680.000 MWh Biomethan. Die Expansion in den USA unterstreicht Verbios strategisches Ziel, seine Technologie und Expertise global auszuweiten.
Mit dem Inkrafttreten der Zölle könnte ein erster Schritt hin zu wieder besseren Zeiten gemacht sein. Anfang Juli hatte Vorstand Claus Sauter ein deutlich besseres viertes Quartal in Aussicht gestellt. Ob es tatsächlich so ist, werden Anleger am 26. September bei Vorlage der Geschäftszahlen erfahren. Kurzfristig arbeitet die Aktie des Biosprit-Herstellers nach mehrmonatiger Talfahrt an einer Stabilisierung. Gelingt der in Aussicht gestellte Turnaround, dürften höhere Kurse Realität werden.
Verbio ist Mitglied im DER AKTIONÄR Energiewende Index. Mit Air Liquide und Linde finden sich weitere Konzerne aus dem Bereich der alternativen Energieträger im Index. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von den Emittenten Vergütungen.