Die US-Notenbank hat die Leitzinsen auf dem aktuellen Niveau belassen. Das kam allerdings alles andere als überraschend und war laut dem FedWatch Tool von CME praktisch vollständig eingepreist. Obwohl die Fed-Mitglieder nun von weniger Zinsschritten im laufenden Jahr ausgehen, deutet Powell in der Pressekonferenz keine restriktivere Geldpolitik an.
Während die Fed im Februar noch von drei Zinssenkungen bis Ende des Jahres ausging, rechnet sie nun nur noch mit einem. Konkret sprechen sich acht Mitglieder für zwei Zinsschritte aus, sieben für einen und vier dafür, dass die US-Notenbank die Leitzinsen bis zum Jahresende unangetastet lässt. Der Markt geht hingegen weiterhin von zwei Senkungen aus.
Die US-Notenbank geht davon aus, dass die PCE Kerninflation bis Ende 2024 2,8 Prozent betragen wird. Für 2025 prognostiziert sie 2,4 Prozent und im Jahr 2026 soll das Ziel von 2,0 Prozent erreicht sein.
Powell bestätigte, dass die Zinsen auf dem aktuellen Niveau bleiben werden, solange die Wirtschaft sich stark präsentiert und die Arbeitslosenquote niedrig bleibt. Dennoch sei man bereit auf eine unerwartete Schwäche des Arbeitsmarktes zu reagieren. Er bezeichnete den Arbeitsmarkt als robust, aber nicht überhitzt wie er es vor ein bis zwei Jahren noch gewesen sei.
Auf eine Frage antwortete er, dass die Fed-Mitglieder nach wichtigen Daten wie am heutigen Tag darauf hingewiesen werden, ihre Abstimmungsentscheidung ändern zu können. Allerdings werde diese Möglichkeit nur selten wahrgenommen.
Die US-Indizes geben während der Rede von Powell einen kleinen Teil ihres Tagesplus wieder ab. Dabei sollte es sich allerdings lediglich um Gewinnmitnahmen handeln. Powell hat nichts unerwartetes geäußert oder die Märkte gar mit möglichen Zinsanhebungen schockiert. Der Aufwärtstrend sollte weitergehen und bald neue Rekordstände folgen.