Starke Quartalszahlen von Nike und Optimismus von Micron haben am Dienstag zur Erholung am New Yorker Aktienmarkt wesentlich beigetragen. Als hilfreich erwies sich zudem die Nachricht, dass Präsident Joe Biden mit Senator Joe Manchin noch einmal über das Billionen schwere Klima- und Sozialpaket sprechen will - bisher blockiert der demokratische Parteikollege die Pläne Bidens. Die Omikron-Sorgen rückten vorübergehend etwas in den Hintergrund.
Der Leitindex Dow Jones Industrial legte nach dem schwachen Wochenauftakt um 1,60 Prozent auf 35.492,70 Punkte zu und übersprang dabei auch wieder die für den kurzfristigen Trend relevante 21-Tage-Linie. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,78 Prozent auf 4.649,23 Punkte. Noch stärker mit plus 2,29 Prozent auf 15.986,28 Zähler beendete der technologielastige Nasdaq 100 den Handel.
Micron profitiert von der hohen Nachfrage nach Chips. Dies lässt den Konzern optimistischer werden. Die Aktien erreichten den höchsten Stand seit April und beendeten den Tag mit einem Zuwachs von 10,5 Prozent. Analyst Harlan Sur von JPMorgan hob sein Kursziel von 100 auf 115 US-Dollar an. Er verwies dabei auf einen verbesserten Produktmix und eine solide Leistung des Managements in puncto Kostensenkungen und Liefer-/Lagerverwaltung. Micron prognostiziert für 2022 ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Die Bank of America stufte daraufhin die Titel auf "Buy" hoch.
Auch der Sportartikelhersteller Nike erfreute die Anleger mit seinem Zwischenbericht. Die Papiere legten an der Dow-Spitze um 6,2 Prozent zu. Der Adidas-Konkurrent hatte sich in den drei Monaten bis Ende November besser geschlagen als von Analysten erwartet. Nordamerika und Europa hatten Wachstum gebracht, auch weil zuvor auf den Transportwegen befindliche Waren nun verstärkt die Märkte erreicht hatten.
Boeing rückten gleich hinter Nike um 5,9 Prozent vor. Der US-Paketdienst UPS bestellte beim Flugzeugbauer 19 Frachtflugzeuge des Typs 767. Laut Preisliste hat der Auftrag einen Gesamtwert von knapp 4,2 Milliarden US-Dollar.
Der Euro zeigte sich per Saldo wenig verändert und kostete nach US-Börsenschluss 1,1282 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1295 (Montag: 1,1273) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8854 (0,8871) Euro gekostet.
Der starke Aktienmarkt belastete die Anleihen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,35 Prozent auf 130,23 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,47 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.