Die New Yorker Börsen haben am Mittwoch etwas negativ auf Aussagen der US-Notenbank Fed reagiert. Zwar ließ die Notenbank den Leitzins auf dem aktuellen Niveau und deutete nur einen weiteren Zinsschritt für 2023 an. Im kommenden Jahr könnte es aber weniger Leitzinssenkungen als bisher gedacht geben. Das hat manche Anleger auf dem falschen Fuß erwischt.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss bei 34.440.88 Punkten und damit 0,2 Prozent geringer, während der marktbreite S&P 500 mit 0,9 Prozent auf 4.402.20 Punkte wesentlich stärker nachgab. Der schon zuvor schwächelnde technologielastige Nasdaq 100 sank um 1,5 Prozent auf 14.969.92 Punkte.
Die amerikanischen Währungshüter beließen zwar wie weithin erwartet den Leitzins unverändert. Sie stellten aber für das laufende Jahr eine weitere Anhebung in Aussicht und halbierten zudem die Zahl der 2024 zu erwartenden Zinssenkungen auf zwei.
Bei den Einzelwerten stach der Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty mit einem Kurssprung von 5,1 Prozent heraus. Die auch seit Jahresbeginn schon stark gelaufenen Aktien profitierten von einem angehobenen Umsatzausblick.
Das Online-Portal Pinterest erhielt nach seinem Investorentag großes Lob von Experten. Die langfristigen Ziele des Konzerns erschienen erreichbar, hieß es. Daraufhin verteuerten sich die Aktien um 4,8 Prozent.
Zu den größten Gewinnern im Dow zählte der Computer- und Softwarekonzern IBM mit einem Kursanstieg um 2,5 Prozent. Die Aktien knüpften damit an ihre Vortags begonnene Erholung an und erreichten den höchsten Stand seit Dezember, nachdem die kanadische Bank RBC die Beobachtung mit einem "Outperform"-Votum wieder aufgenommen hatte. Das Softwaregeschäft des Unternehmens werde missverstanden und nicht angemessen bewertet, schrieb Analyst Matthew Swanson.
Dagegen büßten die Anteilsscheine von Intel am Indexende weitere 2,8 Prozent ein. Analysten bescheinigten dem Chipkonzern anlässlich seiner Innovations-Konferenz zwar moderate Fortschritte. Doch wie schon seit Tagen nutzten Anleger das hohe Kursniveau für Gewinnmitnahmen. Vergangene Woche hatten die Aktien den höchsten Stand seit Juli 2022 erreicht, und seit Jahresbeginn steht immer noch ein Wertzuwachs von rund einem Drittel zu Buche.
Auch die Papiere des Technologieriesen Apple zollten mit minus 1,3 Prozent ihrem 2023 bislang guten Lauf etwas Tribut. Zudem schrieb UBS-Analyst David Vogt, dass die ersten Daten zum neuen iPhone 15 auf eine im Vergleich zum Vorjahr niedrigere anfängliche Nachfrage nach der High-End-Variante hindeuteten.
Für Instacart-Papiere ging es einen Tag nach dem Sprung des Einkaufs-Lieferdienstes auf das Börsenparkett um sechs Prozent auf 31,67 US-Dollar bergab. Damit nähern sie sich dem Ausgabepreis von 30 Dollar, nachdem sie bereits am Dienstag nur einen Teil ihrer fulminanten Gewinne ins Ziel gerettet hatten.
Dem Lebensmittelkonzern General Mills gaben etwas besser als erwartet ausgefallene Zahlen für das erste Geschäftsquartal und bestätigte Ziele keine Impulse: Die Titel traten mit minus 0,1 Prozent fast auf der Stelle
Die Kurse der US-Staatsanleihen haben sich am Mittwoch wenig beeindruckt von Aussagen der US-Notenbank Fed gezeigt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,07 Prozent auf 109,20 Punkte und notierte damit ein wenig niedriger als zu Handelsbeginn. Die Rendite für zehnjährige Anleihen betrug 4,33 Prozent. Sie blieb damit knapp unterhalb des am Vortag markierten Höchststands seit dem Jahr 2007 von 4,37 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.