Die jüngsten Daten aus den USA haben der Rekordrally am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag einen Dämpfer verpasst. Zwar schaffte es DAX am Mittag mit gut 18.039 Punkten erneut auf ein historisches Hoch. Doch nach Veröffentlichung der US-Produzentenpreise musste der Leitindex Federn lassen und beendete den Tag unter der 18.000er-Marke.
In den USA ist der Preisauftrieb auf Unternehmensebene im Februar deutlich stärker ausgefallen als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Produzentenpreise um 1,6 Prozent. Analysten hatten im Schnitt nur 1,1 Prozent erwartet. US-Anleihemarkt stiegen die Renditen kräftig, was bedeutet, dass die Anleger ihre Erwartungen an Zinssenkungen durch die US-Notenbank wieder zurückschrauben.
"Eine neue Aufwärtsspirale in den Preisen mag auch deshalb niemand komplett ausschließen, weil die Rohstoffpreise in den vergangenen Wochen wieder anziehen", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Ob die Fed angesichts dessen die Zinswende zeitnah einleiten kann, "darüber wachsen gerade die Zweifel unter den Investoren".
Unter den Einzelwerten sorgten erneut vor allem die Bilanzen der Unternehmen für teils kräftige Kursausschläge. So setzten sich Rheinmetall mit plus 5,3 Prozent und einem weiteren Rekordhoch an die Spitze des DAX. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer will angesichts prallvoller Auftragsbücher im laufenden Jahr weiter deutlich zulegen.
Die Papiere von BMW fielen um drei Prozent, nachdem der operative Gewinn im Autogeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.
Der Aktienkurs von Encavis schoss derweil um 25 Prozent hoch auf knapp 17 Euro und damit an die Spitze des MDax. Der US-Finanzinvestor KKR will den Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber übernehmen. KKR bietet den Aktionären 17,50 Euro je Encavis-Aktie. Als Co-Investor beteiligt an dem Deal ist das Familienunternehmen Viessmann.
mit Material von dpa-AFX