Am großen Verfallstermin an den Terminbörsen hat sich der DAX weiter in Sichtweite der runden Marke von 18.000 Punkten gehalten. Dabei war der deutsche Leitindex zeitweise dicht an sein tags zuvor erreichtes Rekordhoch herangerückt. Angesichts der etwas schwächelnden US-Börsen schloss der Leitindex dann aber 0,03 Prozent im Minus bei 17.936,65 Punkten.
Am Freitag waren an den Terminbörsen Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien ausgelaufen, was bei einzelnen Werten große Kursausschläge zur Folge haben konnte. Am Vortag hatten nach dem Rekord im Dax bei gut 18 039 Punkten unerwartet deutlich gestiegene US-Erzeugerpreise die Inflationssorgen wieder angefacht und die Zinssenkungshoffnungen weiter gedämpft.
Laut Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets rechnet inzwischen nur noch eine knappe Mehrheit am Markt mit einer ersten Zinssenkung in den USA im Juni. Die Spannung vor dem Leitzinsentscheid der Fed kommende Woche steigt deshalb, denn gehofft wird auf Signale für eine mögliche Lockerung.
Das hohe Zinsniveau hat indes die Lage am Immobilienmarkt merklich angespannt, weil viele Wohnungsgesellschaften stark kreditfinanziert sind. Der komplette Sektor stand vor dem Wochenende im Sog von Vonovia unter Druck, da Deutschlands größter Vermieter mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern die Anleger verschreckt hatte. Die Papiere rutschten am DAX-Ende um 10,6 Prozent ab.
Nachfragesorgen überschatteten derweil die Kurse der Chipwerte: Infineon verlor als ebenfalls einer der schwächsten DAX-Werte sechs Prozent. Einem Bericht von Bloomberg zufolge versucht die chinesische Regierung heimische Elektroautobauer zum verstärkten Kauf heimischer Elektronikchips zu bewegen, um Chinas Halbleiterindustrie zu stärken und die Abhängigkeit vom Westen zu verringern.
mit Material von dpa-AFX