Israel hat nach dem jüngsten Drohnenangriff des Iran in der Nacht wohl einen Vergeltungsschlag ausgeübt. Laut US-Medienberichten habe Israel mit einer oder mehreren Raketen losgeschickt, zu Schaden gekommen sei allerdings niemand. Die Aktienmärkte reagierten zunächst nervös auf die News, während Anleger in sichere Häfen wie den Dollar, Gold flüchteten.
Irans Staatsmedien hingegen wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. "Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen", sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, wonach der Sicherheitsrat des Landes zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.
Der DAX-Future notierte in den frühen Morgenstunden rund zwei Prozent tiefer, Gold und auch Öl standen auf der Gewinnerseite. Doch seit 5:00 Uhr scheint die Angst vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zu weichen, denn der DAX hat bereits jetzt einen guten Teil der Verluste zurückerobert.
Optimalerweise dreht der deutsche Leitindex bis zur Schlussglocke ins Plus, wodurch auf dem Tageschart eine sogenannte Hammer-Kerze entstehen würde. Diese deutet häufig auf einen Boden und eine darauffolgende Trendwende hin.
An der Börse wird häufig heißer gekocht als gegessen. Auch wenn die Lage im Nahen Osten grundsätzlich brisant und angespannt bleibt, dürfte das israelische Manöver am Freitag zu höheren Kursabschlägen im DAX geführt haben als gerechtfertigt. Beendet der Index den Tag positiv, könnte er sogar seine jüngste Zwischenkorrektur beenden und wieder in Richtung neuer Allzeithochs laufen.
mit Material von dpa-AFX