Selten war es so spannend wie heute Abend um 19:00 Uhr (MEZ) – dann trifft die Fed ihre aktuelle Zinsentscheidung. Der Ausgang ist völlig ungewiss, was sich auch in divergierenden Erwartungen der Investoren widerspiegelt. Die Notenbank muss im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation nämlich die Risiken für den Bankensektor abwägen. DER AKTIONÄR sagt, was die Analysten erwarten.
Die aktuellen Leitzinsen in den USA bewegen sich in einer Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent, wobei eine weitere Erhöhung erwartet wird. Die Wahrscheinlichkeit und der Umfang dieser Erhöhung haben sich jedoch im Laufe des März verändert. Als Fed-Boss Jerome Powell am 7. März vor einem Senatsausschuss gewarnt hatte, dass die Inflation immer noch zu hoch sei, stiegen die Erwartungen von 25 Basispunkten auf 50 Basispunkte.
Da der Zusammenbruch der SVB am 10. März jedoch Ängste hinsichtlich einer Bankenkrise aufkommen ließ, erwarteten einige Beobachter, etwa Goldman Sachs, daher keine Zinserhöhung im März. Laut dem CME-Fed-Watch-Tool ist eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte (auf 4,75 bis 5,00 Prozent) nun jedoch wahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit dafür lag am Mittwoch bei 86,4 Prozent. Die verbleibenden 13,6 Prozent gehen davon aus, dass es keine Anhebung geben wird.
Mit Blick auf Ende 2023 rechnet eine Mehrheit bereits mit Zinssenkungen: 32,4 Prozent sehen das Zinsband dann in einer Spanne von 4,25 und 4,50 Prozent, 29,5 Prozent glauben, dass der US-Leitzins zwischen 4,50 und 4,75 Prozent liegen wird. Und für Ende 2024 glaubt fast 50 Prozent der Marktteilnehmer, dass die Zinsen dann nur noch etwa drei Prozent betragen werden.
Eine Erhöhung um 0,25 Prozent scheint mit Blick auf die Auswertung ausgemachte Sache zu sein. Mit einem 50-Basispunkte-Schritt rechnet indes keiner mehr. Kurzum: Es wir heute Abend sehr spannend. DER AKTIONÄR hält Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.