Direktor der US-Notenbank Federal Reserve Christopher Waller hat sich nach der Veröffentlichung des jüngsten US-Arbeitsmarktberichts für eine zeitnahe Leitzinssenkung ausgesprochen. In einer Rede hat Waller am heutigen Freitag die Notwendigkeit betont, die Geldpolitik angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen anzupassen.
"Angesichts der erreichten und anhaltenden Fortschritte bei der Inflation und der Mäßigung am Arbeitsmarkt bin ich der Meinung, dass die Zeit gekommen ist, die Zielspanne für den Leitzins bei unserem bevorstehenden Treffen zu senken", erklärte Waller.
Wallers Äußerungen folgten auf einen schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktbericht. Das US-Arbeitsministerium meldete einen Zuwachs von 142.000 Stellen, was zwar über dem Juli-Wert lag, aber unter der Prognose von 161.000. Diese Daten verstärken den Eindruck, dass sich das Tempo der Neueinstellungen verlangsamt.
Obwohl Waller keine konkreten Angaben zum Umfang oder zur Häufigkeit möglicher Zinssenkungen machte, zeigte er sich offen für aggressivere Maßnahmen, sollte sich der Arbeitsmarkt schneller als erwartet verschlechtern. "Wenn die Daten auf die Notwendigkeit größerer Senkungen hindeuten, werde ich das ebenfalls unterstützen", sagte er und fügte hinzu, dass dies die Wahrscheinlichkeit einer "sanften Landung" der Wirtschaft erhöhen würde.
Waller betonte auch, dass die erste Zinssenkung voraussichtlich nicht die letzte sein wird. "Bei einer Inflation und Beschäftigung nahe unserer langfristigen Ziele und einem schwächer werdenden Arbeitsmarkt ist es wahrscheinlich, dass eine Reihe von Senkungen angemessen sein wird", erklärte er.
Die US-Märkte reagierten prompt auf Wallers Aussagen. Die Futures-Märkte preisten nach dem Bericht eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt in diesem Monat ein. Zudem deuteten sie auf aggressivere Schritte später im Jahr hin, mit einer möglichen Senkung um einen halben Prozentpunkt im November und eventuell einer weiteren im Dezember, wie das FedWatch-Tool der CME Group zeigte.
Wallers Äußerungen unterstreichen den Kurswechsel der Fed hin zu einer lockereren Geldpolitik. Die Zinswende kommt und mit ihr neue Kursfantasie. Anleger sollten Aktien nach wie vor übergewichten. Hier lesen Sie die Gründe dafür.
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