Die US-Börsen haben nach der Erholung zur Wochenmitte etwas weiter zugelegt. Die Geldpolitik und die Sorgen bezüglich eines wirtschaftlichen Abschwungs bestimmten aber auch am Donnerstag das Geschehen, wie die leichten Verluste im frühen Handel zeigten. Gestützt wurde der Aktienmarkt letztlich durch Gewinne bei Bankwerten, die von der Aussicht auf steigende Zinsen profitierten.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,61 Prozent auf 31.774,52 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,66 Prozent auf 4.006,18 Punkte aufwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,50 Prozent auf 12.321,19 Zähler.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht derzeit der Kampf der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks gegen die hohe Teuerung. So triebt die Rekordinflation im Euroraum die Euro-Währungshüter zur größten Zinserhöhung der Geschichte der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank hob den Leitzins trotz wachsender Sorgen vor einem Absturz der Wirtschaft in eine Rezession um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent an.
Die EZB folgte damit - mit deutlicher Verzögerung - dem Trend auch der US-Notenbank Fed. Deren Chef Jerome Powell hatte angesichts der unverändert hohen Inflation zuletzt klargemacht, dass er weitere massive Zinsschritte für nötig hält, um das für die Teuerung ausgegebene Ziel von zwei Prozent wieder zu erreichen. Einige Börsianer fürchten wiederum, dass die Geldpolitik das Wirtschaftswachstum schädigen könnte. Allerdings hat eine dauerhaft hohe Inflation noch schlimmere Folgen für die Konjunktur.
Powell-Rede lies die Märkte kalt
Ein Auftritt des Fed-Chefs im Rahmen einer Online-Veranstaltung der Denkfabrik Cato Institute bewegte derweil die Märkte kaum. Powell sagte, die US-Notenbank werde in ihren Anstrengungen zur Eindämmung der Inflation nicht nachlassen, "bis die Aufgabe erledigt ist". Es sei sehr wichtig, dass die Inflationserwartungen verankert blieben.
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(Mit Material von dpa-AFX)