Der DAX tut sich im Oktober weiter schwer: Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex am Montag rund zweieinhalb Stunden vor Handelsbeginn prozentual unverändert auf 15.156 Punkte. Zum Monatsstart war er am Freitag sogar erstmals seit Mai wieder kurzzeitig unter die runde Marke von 15.000 Punkten gefallen. Im Bereich der 200-Tage-Linien hatten sich am längerfristigen Trendbarometer dann jedoch wieder Käufer gefunden.
Eigentlich stehen mit dieser Kurswende, die sich auch in den wichtigsten US-Indizes zeigte, die Weichen auf Erholung, erklärte der technische Analyst Marcel Mußler. Doch auch die Schwankungen erwartet er "weiter übermäßig hoch".
Dazu passt, dass die Experten den Anlegern aktuell wenig Hoffnung auf einen goldenen Herbst machen. Bei der US-Notenbank Fed steht ein Tritt auf die Bremse der ultralockeren Geldpolitik wohl unmittelbar bevor. Gleichzeitig sorgen sich die Investoren um Inflation und Konjunktur aufgrund der coronabedingten Lieferkettenprobleme. Besonders wichtig wird da der US-Arbeitsmarktbericht Ende der Woche.
Im Zuge eines Kurssprungs bei den Aktien von Merck & Co hat sich der Dow Jones Industrial am Freitag von seinen Vortagesverlusten weitreichend erholt. Die Nachricht, dass der Pharmakonzern mit einem Medikament gegen Covid-19 vor dem Durchbruch steht, rückte nach Tagen der Zinsangst wieder die Hoffnung auf einen Ausweg aus der Pandemie stärker in den Mittelpunkt. Der Leitindex rückte am Ende um 1,43 Prozent auf 34.326,46 Punkte vor. Auf Wochensicht konnte er sein Minus, das getrieben war von Inflationsbedenken, dem US-Haushaltspoker sowie Konjunktursorgen wegen Lieferengpässen, noch auf 1,4 Prozent reduzieren. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 1,15 Prozent auf 4.357,04 Zähler. Für die wachstumsträchtigen Tech-Werte, denen die Angst vor einer strafferen Geldpolitik zuletzt besonders stark zugesetzt hatte, fiel die Erholung etwas milder aus. Der von diesen geprägte Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,7 Prozent auf 14.791,87 Punkte zu.
In Asien haben die wichtigsten Aktienmärkte zum Wochenauftakt deutlich nachgegeben. In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei-225 büßte kurz vor Handelsende rund ein Prozent auf 28.470 Punkte ein und baute damit die Verluste der Vorwoche aus. Der Hongkonger Hang-Seng-Index verlor mehr als zwei Prozent. In Hongkong waren am Freitag wegen eines Feiertags ebenso wie in China geschlossen. In China wird diese Woche erst einmal weiter nicht gehandelt – dort ruht der Aktienmarkt bis Donnerstag. Unterdessen ist der Handel mit Aktien des schwer angeschlagenen chinesischen Immobilienriesen Evergrande und seiner Hausverwaltung an der Börse in Hongkong ist ausgesetzt worden. Einen Grund nannte die Hongkonger Börse in ihrer Mitteilung am Montag nicht. Es ist das erste Mal in der jüngsten Liquiditätskrise des mit mehr als 300 Milliarden Dollar (258 Milliarden Euro) verschuldeten Unternehmens, dass der Handel mit seinen Aktien ausgesetzt wurde.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)