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Foto: Sven Simon/Elmar Kremser/picture alliance/dpa
12.11.2024 Michael Herrmann

DAX schmiert zum Handelsende ab – Bayer, Commerzbank, Rheinmetall und United Internet im Fokus

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DAX

Der DAX ist gegen Handelsende deutlich unter Druck geraten. Nachdem lange Zeit deutlich leichtere Verluste auf der Kurstafel standen, ging der deutsche Leitindex am Ende mit einem Minus von 2,1 Prozent bei 19.033,64 Punkten aus dem Handel. Der MDAX sank am Dienstag um 2,0 Prozent auf 26.450,62 Punkte.

DAX (WKN: 846900)

Das Handelsgeschehen in Deutschland war am Dienstag stark von der Berichtssaison geprägt, auch wenn es abseits zahlreiche politische Themen gibt. Am Dienstag folgten vor allem auf angepasste Prognosen einige heftige Kursreaktionen. Bayer fielen im DAX mit prozentual zweistelligem Kursrutsch auf, United Internet erwischte es im MDAX und im Nebenwerteindex SDAX gab es gleich mehrere Kandidaten.

Bayer landeten mit bis zu 14 Prozent Minus auf dem tiefsten Niveau seit 20 Jahren. Die Leverkusener stapelten angesichts eines weiter trägen Agrargeschäfts für das Gesamtjahr noch tiefer. Analyst Richard Vosser von der Investmentbank JPMorgan sieht mehr als fünf Prozent Korrekturbedarf für den Ergebniskonsens - auch bereits für 2025. Die überraschende Vertragsverlängerung mit Finanzchef Wolfgang Nickl half den Aktien nicht.

Bayer (WKN: BAY001)

Die Aktien der Commerzbank haben am Dienstag nach einem Pressebericht ihre Tagesverluste kurz deutlich ausgeweitet und sich dann wieder etwas erholt. Die Papiere sackten um bis zu 4,1 Prozent auf 15,45 Euro ab und erreichten damit den tiefsten Stand seit Ende September.

Als Grund für den Kursrutsch wurde ein Bericht zu einem Teil eines möglichen Abwehrplans gegen eine potenzielle Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit genannt. Die italienische Bank ist neben dem deutschen Staat ein weiterer Großaktionär. Demnach erwägt die Commerzbank, eine mittelgroße deutsche Bank zu kaufen. Zu den möglichen Zielen zählten unter anderem die Oldenburgische Landesbank und die Hamburg Commercial Bank. Dadurch könnte die Commerzbank den Preis für ihre eigene Übernahme in die Höhe treiben.

Bei den Nebenwerten fiel United Internet um bis zu 17 Prozent auf das Niveau vom Sommer vergangenen Jahres zurück. Deutlich höhere Ausgaben für den Aufbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland belasten den operativen Gewinn.

1&1 (WKN: 554550)

Die Aktien ihrer Töchter 1&1 und Ionos verloren im SDAX etwas weniger deutlich. Hier ragten Cancom, SAF-Holland und Verbio negativ heraus. Cancom landeten mit minus 16 Prozent auf einem Tief seit fast acht Jahren, bevor sie den Abschlag auf 9 Prozent eindämmten. Der IT-Dienstleister strich seine Jahresziele wegen neuer politischer Unsicherheiten vor allem in seinen Kernmärkten Deutschland und Österreich zusammen. Papiere des Branchenkollegen Bechtle hielten sich vergleichsweise gut. Sie hatten bereits im Oktober ihr Jahresziel kassiert und haben 2024 wie nun auch Cancom über ein Viertel an Wert eingebüßt.

Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland kappte nach einem enttäuschenden dritten Quartal seine Umsatzerwartungen, der Biokraftstoffhersteller Verbio startete mit einem Verlust ins neue Geschäftsjahr. Verbio-Aktien sind so günstig, wie seit vier Jahren nicht mehr.

Deutliche Kursschwankungen gab es im DAX bei Infineon nach dem skeptischen Konzernausblick. Die Papiere des Chipkonzerns erholten sich nach ihrem schwachen Start vom Tagestief und kletterten zeitweise über sechs Prozent ins Plus. Damit scheint sich die Meinung durchzusetzen, dass man mit dem avisierten leichten Umsatzrückgang für 2025 ausreichend tief gestapelt hat.

Infineon (WKN: 623100)

Infineon an der DAX-Spitze konnten nur noch Rheinmetall mit einem frischen Rekord einigermaßen folgen. Die Tagesgewinne von Siemens Energy schmolzen derweil komplett zusammen. Rheinmetall und Siemens Energy sind die DAX-Highflyer des laufenden Jahres. Siemens Energy haben sich als Profiteur der Energiewende mehr als verdreifacht, Rheinmetall im Zuge des Rüstungsbooms verdoppelt.

Mit Material von dpa-AFX.

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