Mit dem nahenden Weihnachtsfest haben die DAX-Anleger am Donnerstag weitere Gewinne mitgenommen. Der deutsche Leitindex schloss mit minus 0,27 Prozent bei 16.687,42 Zählern. Der MDAX sank um 0,49 Prozent auf 27.219,71 Punkte. Wie zu erwarten, zeigte sich der Index am letzten vollständigen Handelstag unvolatil.
Das Fehlen vieler Marktteilnehmer vor den Feiertagen und dem Jahresende macht sich inzwischen bemerkbar: "Das Handelsvolumen ist stark ausgedünnt und die Volatilität weiterhin auf einem geringen Niveau", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. "Die bevorstehenden Feiertage werfen bereits ihre Schatten voraus und in den noch restlichen vier Handelstagen werden sich kaum noch größere Ereignisse oder Handelsimpulse ergeben."
Anders als an der Wall Street machen die Anleger hierzulande seit dem DAX-Rekord Mitte Dezember bei 17.003 Punkten nun verstärkt Kasse. Eine größere Korrektur blieb bisher aber aus. Die Investoren dürfen sich damit in diesem Jahr immer noch über einen Anstieg von rund 20 Prozent im deutschen Leitindex freuen. Ein großer Teil dieser Gewinne ist der Rally seit dem Zwischentief gegen Ende Oktober zu verdanken. Treiber waren die Hoffnungen auf Zinssenkungen im kommenden Jahr, die durch die jüngsten Signale der US-Notenbank Fed neue Nahrung erhalten hatten.
Doch inzwischen würden die hohen Erwartungen an die Währungshüter für die Aktienmärkte zum Risiko, warnt etwa Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die stark gesunkenen Renditen an den Anleihemärkten zeigten, welch rasante Zinssenkungen Börsianer erwarteten - mit entsprechendem Enttäuschungs- und Rückschlags-Risiko, sollte etwa die Europäische Zentralbank (EZB) diese Erwartungen nicht erfüllen.
Im DAX rückte am Nachmittag der Chemiekonzern BASF mit der Nachricht über die geplante Trennung von seinem Öl- und Gasgeschäft Wintershall Dea in den Fokus. Der britische Ölkonzern Harbour Energy will das Geschäft übernehmen. Die anfängliche Begeisterung über die Nachricht legte sich schnell wieder. Aus dem Handel gingen die BASF-Papiere prozentual fast unverändert.
Die Commerzbank-Anteile führten die erste Börsenliga mit einem Kursgewinn von 1,3 Prozent an. Die Aussicht auf baldige Aktienrückkäufe trieb den Kurs nach oben.
Eine Kaufempfehlung durch die Keybanc-Analysten gab den Aktien des Labordienstleisters Sartorius keinen Schwung. Sie knüpften am Dax-Ende mit minus 2,4 Prozent an die Schwäche vom Vortag an. In den zurückliegenden Wochen hatten sie allerdings deutlich gewonnen.
(mit Material von dpa-AFX)
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