Nach der jüngsten Rally am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger zum Wochenauftakt Kasse gemacht. Der Leitindex DAX schloss am Montag 0,60 Prozent tiefer bei 16.650,55 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmenswerte sank um 0,85 Prozent auf 26.904,30 Zähler. Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC sprach von einer gesunden Konsolidierung.
Allein von Ende Oktober bis zu seinem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch bei etwas über 17.000 Punkten hatte der DAX ein Plus von mehr als 16 Prozent verbucht, angetrieben von der Aussicht auf baldige Zinssenkungen. Nachdem besonders für den Euroraum diese Erwartung von der Europäischen Zentralbank (EZB) aber etwas gedämpft wurde, ging dem hiesigen Aktienmarkt die Luft erst einmal aus.
Marktbeobachtern zufolge scheinen viele Investoren mit dem näher rückenden Jahresende ihre Bücher auch schon geschlossen zu haben. Vorausgesetzt, geopolitisch eskaliere keiner der beiden großen Krisenherde, dürfte es ein eher ruhiger Ausklang eines sehr starken Börsenjahres 2023 werden, glaubt Experte Oldenburger.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien der Deutschen Börse nach einer Kaufempfehlung von UBS mit plus 1,7 Prozent im DAX vorne. Analyst Michael Werner begründete seinen Optimismus mit einer für 2024 erwarteten Branchenrotation von Bankwerten in Aktien von Börsenbetreibern.
Am DAX-Ende landeten Siemens Energy mit minus 3,3 Prozent. Auch auf Jahressicht sind die Titel des Energietechnik-Unternehmens im Dax der schwächste Wert. Aktien, die schlecht gelaufen sind, wollen Investoren auch zum Jahresabschluss oftmals nicht in ihren Depots haben.
Die Papiere von Carl Zeiss Meditec gewannen an der MDAX-Spitze 2,8 Prozent. Das Medizintechnik-Unternehmen will sein Portfolio im Bereich Augenheilkunde erweitern und das Dutch Ophthalmic Research Center (Dorc) übernehmen.
Schwächster Wert im MDAX waren Delivery Hero mit einem Verlust von sieben Prozent. Mit Blick auf die Kursentwicklung im Gesamtjahr belegen die Titel des Essenslieferdienstes ebenfalls den letzten Platz in dem Index.
(mit Material von dpa-AFX)