Der DAX dürfte am Freitag stark ins Rennen gehen: Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,7 Prozent höher auf 15.911 Punkte. Die Europäische Zentralbank hatte dem DAX tags zuvor Leben eingehaucht und ihn auch auf Wochensicht ins Plus getrieben.
Nach zehn Leitzinserhöhungen in Folge dürfte der straffe Zinserhöhungszyklus nach Einschätzung von Experten ein Ende gefunden haben. Am Aktienmarkt könnte es angesichts des großen Verfalls an den Terminbörsen vor dem Wochenende aber noch größere Schwankungen geben.
Auf Unternehmensterminseite stehen heute die Q3-Zahlen von H&M sowie die Auslieferungszahlen von Volkswagen für August im Fokus. Am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss hat bereits Adobe seine Zahlen veröffentlicht. Nachbörslich ging es hier leicht nach unten. Ansonsten stehen wieder einige Analystenschätzungen im Blickfeld. Die US-Bank JPMorgan hat London Stock Exchange (LSE) den Status "Positive Catalyst Watch" verliehen. Goldman Sachs hat Morphosys auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel auf 33,50 Euro erhöht. HSBC hat den Tech-Sektor unter die Lupe genommen. Salesforce und Oracle erhielten ein „Buy“-Rating, Microsoft stuft das Analystenhaus mit „Hold“ ein. Baywa dürft von einer Kaufempfehlung der Baader Bank profitieren.
Die Anleger an den US-Börsen haben am Donnerstag ihre Zurückhaltung abgelegt und bei Aktien zugegriffen. Der Dow Jones Industrial kletterte dabei wieder dicht unter die Marke von 35.000 Punkten. Im Blick der Anleger standen zum einen starke Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft, die Einfluss auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche haben könnten. Zum anderen zog der Chipdesigner Arm mit dem größten Börsengang des Jahres hohe Aufmerksamkeit auf sich. Die Aktie legte zum Start kräftig zu. Der Dow beendete den Tag 0,96 Prozent höher auf 34.907,11 Punkten. Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,84 Prozent auf 4.505,10 Punkte vor. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,82 Prozent auf 15.473,89 Punkte hoch.
Besser als befürchtet ausgefallene chinesische Wirtschaftsdaten haben den zuletzt immer wieder schwächelnden Börsen Asiens am Freitag überwiegend Rückenwind beschert. Die Industrieproduktion und die Konsumausgaben entwickelten sich besser als gedacht. Das weckt Hoffnung, dass die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung, die vor allem den tief in der Krise steckenden Immobiliensektor stützen sollen, langsam wirken. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, notierte zuletzt zwar leicht im Minus, der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong gewann aber fast eineinhalb Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte im späten Handel um mehr als ein Prozent zu. Gewinne gab es auch in Australien und Südkorea.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.