Adobe hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt und dabei positiv überraschen können. Und auch der Ausblick stimmte. Die Aktie stand nachbörslich aber dennoch unter Druck. Der Grund: Anleger hatten beim Ausblick etwas mehr erwartet. Am Ende ging es 1,7 Prozent abwärts auf 543,00 Dollar
Adobe konnte im dritten Quartal seinen Nettogewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von 1,1 Milliarden Dollar auf 1,4 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 4,09 Dollar und lag damit über den Analystenerwartungen von 3,98 Dollar. Der Umsatz des Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 4,89 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Analystenprognose von 4,87 Milliarden US-Dollar ebenfalls leicht.
Beim Ausblick hatten sich Marktteilnehmer allerdings etwas mehr erwartet. Adobe rechnet hier im vierten Quartal mit einem Umsatz zwischen 4,98 und 5,03 Milliarden Dollar. Analysten hatten hier im Vorfeld mit 5,00 Milliarden Dollar gerechnet.
Adobe, der langjährige Marktführer für Kreativsoftware für Grafikprofis, fügt seinen Produkten zukünftig generative KI-Funktionen hinzu. Unter Berufung auf die neuen Tools erhöht das Unternehmen ab dem 1. November die Preise für seine Produkte und wird zusätzliche Gebühren für Power-User der KI-Funktionen erheben. Man erhofft sich davon eine deutliche Umsatzsteigerung. Anurag Rana von Bloomberg Intelligence prognostiziert eine Umsatzsteigerung in diesem Bereich von zehn Prozent im ersten Jahr der Verfügbarkeit. Einige Analysten äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der Frage, ob sich die Preiserhöhung negativ auf die Nachfrage auswirken könnte.
„Mit Innovationen in unserem gesamten Produktportfolio läuten wir weltweit eine neue Ära KI-gestützter Kreativität ein“, sagte Chief Executive Officer Shantanu Narayen im Rahmen der Zahlenpräsentation.
Auch wenn viele beim Ausblick etwas mehr erhofft hatten – insgesamt stimmt der Kurs bei Adobe. Zudem bleibt Luft für positive Überraschungen. Insbesondere der KI-Bereich dürfte Adobe in Zukunft weiteren Rückenwind verleihen können. Nachbörslich gab das Papier leicht nach, charttechnisch präsentiert sich Adobe aber dennoch weiter stark. Anleger bleiben investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Adobe befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.