Im Zwiespalt starker Nvidia-Zahlen und weiter schwindender Aussichten auf Zinssenkungen in den USA hat der DAX am Donnerstag knapp im Plus geschlossen. Der Leitindex verblieb wie schon in den Tagen zuvor im Bereich von 18.600 bis 18.900 Punkten. Am Ende ging er mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 18 691,32 Punkten aus dem Handel. Auch der MDAX zeigte kaum Bewegung. Er legte 0,2 Prozent zu auf 27.193,85 Zähler.
Die überraschend gute Stimmung in der US-Wirtschaft dämpfte die Hoffnung der Anleger auf Zinssenkungen erneut. Der Gesamtindex stieg auf den höchsten Stand seit zwei Jahren, wohingegen Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Bereits am Vorabend hatte es im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed nicht die erhofften Signale für eine baldige Senkung des Leitzinses gegeben. Dem gegenüber stand einmal mehr die Begeisterung über die Entwicklung von Nvidia.
Die weiterhin sehr starke Geschäftsentwicklung von Nvidia schob auch den europäischen Technologiesektor an. Titel des Chipherstellers Infineon legten um ein Prozent zu. Im erweiterten Kreis gewannen die Aktien von Aixtron, Elmos und Süss Microtec zwischen 2,8 und 5,2 Prozent.
Zum Spitzenreiter im DAX wurde aber die MTU-Aktie, die im Kielwasser eines starken Jahresauftakts des Konkurrenten Rolls-Royce um 3,2 Prozent anzogen. Auf den Plätzen folgen Fresenius und Siemens Energy mit plus 2,6 Prozent, Rheinmetall mit plus 2,3 Prozent und Heidelberg Materials mit plus 2,0 Prozent.
Wegen der Zinsunsicherheit wurden dagegen Immobilienwerte gemieden: Vonovia waren mit minus zwei Prozent einer der größten DAX-Verlierer. Ganz am Ende war die Aktie von Bayer zu finden. Sie verlor 2,9 Prozent auf 27,59 Euro.
Im MDAX bescherte eine angekündigte Übernahme den zuletzt schwächelnden Aktien von Gerresheimer einen Kurssprung um 12,7 Prozent. Der Spezialverpackungshersteller will sein Pharmageschäft mit einer 800 Millionen Euro schweren Übernahme in Italien erweitern.
Die Papiere von CTS Eventim sprangen nach Quartalszahlen des Eventvermarkters um fast fünf Prozent nach oben, zwischenzeitlich gelang ihnen sogar ein Rekordhoch.
(Mit Material von dpa-AFX)