China geht einen weiteren Schritt, um seine Wirtschaft wieder zu beschleunigen. Am Donnerstag schaffte die People's Bank of China den landesweiten Mindesthypothekenzinssatz ab und senkte die Mindestanzahlung für Immo-Erstkäufer auf 15 Prozent und für Zweitwohnungen auf 25 Prozent. Zuvor lagen die Quoten bei 20 beziehungsweise 30 Prozent.
Peking sagte auch, dass lokale Regierungen Wohnungen zu "angemessenen" Preisen erwerben und sie in bezahlbaren Wohnraum umwandeln sollten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf den chinesischen Vizepremier He Lifeng berichtete. "Der Immobiliensektor steht im Zusammenhang mit dem Interesse der Massen und dem großen Thema der wirtschaftlichen Entwicklung", sagte He. Es sei notwendig, "die lokalen Regierungen, die Entwickler und die Finanzinstitute in die Verantwortung zu nehmen."
Nicht nur die Aktien verschiedener Immobilien-Unternehmen schossen aufgrund der News in die Höhe, sondern auch der technologielastige Hang Seng profitierte und ging mit einem Plus von knapp einem Prozent aus dem Handel. Damit kommt er innerhalb der letzten vier Wochen auf einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent.
Dass die Wirtschaft in China wieder anläuft, spiegelt sich auch in den jüngsten Daten wider. So wuchs die Industrieproduktion im April auf Jahressicht um 6,7 Prozent. Die Experten hatten nach 4,5 Prozent im Vormonat lediglich mit einem Wert von 5,5 Prozent gerechnet. Zudem fiel die Arbeitslosenquote mit 5,0 Prozent niedriger aus als die prognostizierten 5,2 Prozent.
Die chinesische Wirtschaft dürfte angesichts der jüngsten Zahlen das Schlimmste hinter sich haben. Dass die Regierung trotz dieser Tatsache zusätzliche stimulierende Maßnahmen ergreift, sollte sich mittelfristig weiter positiv auf die Aktienmärkte auswirken. DER AKTIONÄR hat neben den China-Basisinvestments Alibaba, Tencent und Xiaomi in Ausgabe 20/204 drei weitere heiße Neuempfehlungen ausgesprochen.