Nach dem missglückten Jahresstart sind am US-Aktienmarkt am Donnerstag Standard- und Technologiewerte zunächst in unterschiedliche Richtungen gelaufen. Während der Leitindex Dow Jones im frühen Handel um 0,5 Prozent auf 37.617 Punkte zulegte, pendelt der technologielastige Nasdaq 100 um die Nulllinie. Der marktbreite S&P 500 notierte mit plus 0,2 Prozent bei 4.714 Zählern.
Im noch jungen Börsenjahr 2024 haben die im Vorjahr besonders stark gelaufenen Tech-Werte bisher einen schweren Stand. Dies hat auch damit zu tun, dass immer mehr Marktteilnehmer inzwischen Zweifel hegen, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen tatsächlich schon bald senken wird.
Daten vom US-Arbeitsmarkt fielen am Donnerstag robust aus. Die Privatwirtschaft in den Vereinigten Staaten hatte im Dezember mehr Stellen geschaffen als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der vergangenen Woche zudem stärker als angenommen.
Ein robuster Arbeitsmarkt erschwert der US-Notenbank Fed den Kampf gegen die Inflation. Er stützt die Lohnentwicklung und so auch die Preise. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Dezember am Freitag. Für die Zinsentscheidungen der Notenbank ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt ein zentraler Punkt.
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Walgreens Boots Alliance im Fokus. Die Drogerie- und Apothekenkette spürt Gegenwind durch ein schwieriges Einzelhandelsumfeld in den USA. Den Aktionären kürzte das Unternehmen die Quartalsdividende. Die Jahresprognose bestätigte Walgreens Boots Alliance jedoch. Die Aktien sackten um fast elf Prozent ab, sie waren bereits im Jahr 2023 mit minus 30 Prozent die schwächsten im Dow.
Auch die Papiere von Apple stehen weiter unter Druck mit minus 1,4 Prozent, nachdem die Investmentbank Piper Sandler sie von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft hatte. Analyst Harsh Kumar ist besorgt über die iPhone-Lagerbestände, da die Wachstumsraten bei den Verkaufszahlen ihren Höhepunkt erreicht hätten. Zudem verwies er auf ein schwaches makroökonomisches Umfeld in China, das die iPhone-Nachfrage dämpfen dürfte.
Mobileye ernüchterte die Anleger mit einem laut Händlern tristen Umsatzausblick. Der Kursabschlag belief sich auf ein Viertel. Die Tochter des Chipkonzerns Intel stattet Fahrzeuge verschiedener Hersteller mit Assistenzsystemen aus und arbeitet auch an Technologie für selbstfahrende Autos. Laut Mobileye haben die Kunden noch reichlich Hardware-Vorräte für Fahrassistenzsysteme, die sie zunächst aufbrauchen dürften. Daher rechnet der Konzern für das erste Quartal mit einem Umsatz deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums.
Auch dem Intel-Aktienkurs bekamen die Nachrichten nicht gut. Im Vorjahr mit plus 90 Prozent der zweitstärkste Wert im Dow, setzten die Titel ihre Talfahrt seit dem Jahresstart fort mit einem Minus von zuletzt 1,2 Prozent.
Die Titel von Conagra Brands verloren 3,5 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern hatte seine Finanzziele für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt.