Der DAX hat am Freitag seine moderaten Vortagesverluste wettgemacht. Für größere Sprünge reicht es aber nicht und die Marke von 16.000 Punkten bleibt schwer überwindbar.
Gespräche zwischen den USA und China stützen allerdings die Stimmung ebenso wie freundlich erwartete US-Börsen. Inmitten großer Spannungen gab es zwischen hochrangigen Vertretern aus beiden Regierungen nach längerer Funkstille wieder ein Treffen. Laut dem Weißen Haus wurden "offene, sachliche und konstruktive Gespräche" geführt. Unsicherheitsfaktoren wie etwa die Diskussionen in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze, Rezessionssorgen oder auch der US-Bankensektor bestehen zugleich aber fort.
Am frühen Nachmittag notiert der deutsche Leitindex 0,42 Prozent höher auf 15.901 Punkte, womit die Wochenbilanz nach vier freundlichen Wochen trotzdem leicht negativ wäre. Der MDAX gewinnt am Freitagmittag 0,25 Prozent auf 27.317 Zähler.
Die Bewegungsarmut im DAX bleibe trotz allem weiterhin die "große Konstante" und die Handelsumsätze seien unterdurchschnittlich, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann. Die Hoffnung, dass die Berichtssaison neuen Schwung bringen könnte, habe sich nicht erfüllt, selbst wenn zumindest auch keine abnehmende Risikobereitschaft zu beobachten sei.
Unternehmensseitig legt die Allianz-Aktie im DAX nach anfänglichen Verlusten um 0,15 Prozent zu. Die Quartalsbilanz des Versicherungskonzerns bot Stoff für Optimisten und Pessimisten. Die Zahlen "sind okay, aber nicht großartig", erklärte Analystin Claudia Gaspari von Barclays. Die Allianz habe im ersten Quartal vor allem von den gestiegenen Zinsen profitiert.
Für die Papiere von RWE geht es um 1,4 Prozent nach oben. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist nun noch etwas optimistischer für den Energieversorger gestimmt und hob ihr Kursziel auf 58,50 Euro an. Analyst Alberto Gandolfi schraubte seine Schätzungen für 2023 und 2024 hoch und verwies auf höhere Beiträge von älteren Aktivitäten. Dies sei ein Trend, der gegenwärtig in der gesamten Branche zu beobachten sei.
Spekulationen über einen knapp drei Milliarden Euro schweren Auftrag der Bundesregierung für Leopard-Panzer haben der Aktie von Rheinmetall am Freitag Auftrieb gegeben. Sie legen um 1,7 Prozent zu. Ende des Monats könnte ein Auftrag über 18 Leopard 2 als Ersatz für die in die Ukraine geschickten Panzer genehmigt werden, meldete Bloomberg am Freitag mit Berufung auf Insider. Im Gespräch sei auch eine Option über 105 weitere Panzer. Das Gesamtvolumen läge dann bei rund 2,9 Milliarden Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.
(mit Material von dpa-AFX)