Eher negativ aufgenommene Unternehmenszahlen und schwache Konjunkturdaten haben am Donnerstag die Stimmung an den US-Aktienmärkten etwas belastet. Außerdem wirft der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed zu Beginn des ohnehin saisonal schwachen Monats Mai bereits seinen Schatten voraus.
Vor allem der Leitindex Dow Jones Industrial konnte seine Anfangsverluste dennoch eindämmen: Zuletzt notierte er noch 0,16 Prozent tiefer bei 33.841,52 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verliert 0,47 Prozent auf 4.135,11 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 geht es um 0,56 Prozent auf 13 015,89 Zähler bergab.
Während die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker als erwartet stieg, trübte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im April deutlich ein. Analysten hatten hingegen mit einer moderaten Stimmungsaufhellung gerechnet. Dazu gingen sowohl konjunkturelle Frühindikatoren als auch die Verkäufe bestehender Häuser im März stärker zurück als prognostiziert. Bereits davor habe der am Mittwoch veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Regierung ("Beige Book") Sorgen vor einer Wirtschaftsabschwächung geschürt, merkte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK an.
Unternehmensseitig leitet am Donnerstag insbesondere der Elektroautobauer Tesla unter enttäuschenden Geschäftszahlen: Die Aktien büßen als Schlusslicht im Nasdaq 100 acht Prozent ein. Bereits am Mittwoch waren die Titel nach der Ankündigung weiterer Preissenkungen gesunken. Neben der rückläufigen Profitabilität im ersten Quartal wurde nun auch der überraschend niedrige Barmittelzufluss bemängelt. "Der Fokus beim Quartalsbericht lag immer darauf, ob Tesla die beeindruckend hohen Margen halten kann", schrieb Analyst Josh Gilbert vom Investmenthaus eToro. Die Bruttomarge sei nun jedoch auf 19,3 Prozent gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit 2020. Sie sei zudem deutlich schwächer als der Marktkonsens von 21,2 Prozent.
Im Dow zählt American Express mit minus drei Prozent zu den größten Verlierern. Das Kreditkartenunternehmen blieb mit dem Gewinn je Aktie zu Jahresbeginn hinter den Erwartungen zurück. Die etwas höher als erwartet ausgefallenen Einnahmen und die bestätigten Jahresziele konnten das nicht kompensieren.
Bei AT&T überwiegen hohe Ausgaben für Vorräte und Investitionen, die den Barmittelzufluss empfindlich beeinträchtigten, die stärker als erwartet gestiegenen Rechnungsbeträge im Mobilfunk sowie die Gewinnung überraschend vieler neuer Vertragskunden. Die Anteilscheine des Telekomkonzerns büßten mehr als neun Prozent ein.
Die Aktien von Philip Morris müssen nach der jüngsten Erholung einen Kursverlust von 4,6 Prozent verkraften. Ein überraschend hoher Gewinn je Aktie des Tabakkonzerns bei einem moderat enttäuschenden Umsatz reichte nicht für weitere Käufe. Auch dass Konzernchef Jacek Olczak von einem ermutigenden Jahresstart sprach und die Jahresziele bestätigte, überzeugte die Anleger nicht.
Positiv stechen dagegen die Aktien von IBM heraus: Sie legten als bester Dow-Wert um zwei Prozent zu, nachdem der Computerkonzern mit seiner deutlichen Gewinnsteigerung im ersten Quartal positiv überrascht hatte.
Mit 1,2 Prozent im Plus präsentiere sich zudem Netflix. Das Unternehmen hatte am Dienstag seine Quartalszahlen präsentiert.
(Mit Material von dpa-AFX)