Anhaltende Inflationssorgen und einige enttäuschende Unternehmenszahlen haben den US-Aktienmärkten zur Wochenmitte einen Dämpfer verpasst. Der Dow Jones Industrial sank am Mittwoch um 0,31 Prozent auf 33.869,84 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 fiel um 0,31 Prozent auf 4.142,14 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,50 Prozent auf 13025,93 Punkte.
Die Berichtssaison kommt derweil mehr und mehr ins Laufen. Im Fokus standen die Aktien von Netflix, die um 3,5 Prozent nachgaben. Der Streaming-Riese startete verhalten ins neue Geschäftsjahr. Goldman-Sachs-Analyst Eric Sheridan monierte, dass die Zahl der Nutzerkonten trotz des in einigen Märkten schon umgesetzten Verbots zur Teilung von Zugangs-Passwörtern hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei.
Das Geldhaus Morgan Stanley machte zu Jahresbeginn angesichts einer anhaltenden Flaute im Investmentbanking deutlich weniger Gewinn. Die Papiere büßen 0,9 Prozent ein.
Die Anteilscheine von Travelers steigen als Spitzenreiter im Dow um 5,2 Prozent. Der US-Versicherer erlitt trotz stark gestiegener Katastrophenschäden im ersten Quartal nur einen leichten Gewinnrückgang und übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Zudem kletterten die Beitragseinnahmen deutlich nach oben. Die reguläre Quartalsdividende soll um acht Prozent steigen. Ferner ist ein Rückkauf eigener Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar geplant.
Die Fluggesellschaft United Airlines startete zwar mit roten Zahlen ins Geschäftsjahr, verringerte aber das Minus deutlich. Dank der Erholung des Flugverkehrs von der Pandemie laufen die Geschäfte gut. Die Erlöse legten im ersten Quartal im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent zu. Zudem stützte ein positiver Geschäftsausblick. Die Titel gewinnen 4,0 Prozent.
Tesla legt seine Geschäftszahlen nach Handelsschluss vor. Bereits vorbörslich wurde bekannt, dass der Elektroautobauer die Preise für seine meistverkauften Modelle erneut gesenkt hat. Dies ist Beobachtern zufolge ein weiteres Zeichen dafür, dass Vorstandschef Elon Musk bereit ist, die Rentabilität des Unternehmens zu opfern, um die Nachfrage anzukurbeln. Tesla-Papiere verlieren 2,0 Prozent. In diesem Sog sacken die Aktien anderer Elektroautobauer wie Rivian und Lucid um 5,4 beziehungsweise 4,2 Prozent ab und sind damit die schlechtesten Werte im Nasdaq-100-Index.
Die Aktien von Western Alliance Bancorp schnellen um mehr als 17 Prozent nach oben und zogen die Kurse anderer US-Regionalbanken ebenfalls überdurchschnittlich nach oben. Analysten lobten die bilanzielle Neuausrichtung des Geldhauses sowie die Maßnahmen zur Liquiditätssteigerung. Western Alliance hatte mitgeteilt, dass die Einlagen in den ersten zwei April-Wochen um zwei Milliarden US-Dollar gestiegen seien. Dies sei ein ermutigendes Signal angesichts der Turbulenzen in der Regionalbankenbranche im März nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, hieß es.
(Mit Material von dpa-AFX)