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Ryanair macht Ernst – 750.000 Sitzplätze fallen in Deutschland weg

 Ryanair macht Ernst – 750.000 Sitzplätze fallen in Deutschland weg
Foto: NurPhoto/Nicolas Economou/picture alliance/dpa
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Jürgen Dreifürst 27.08.2024 Jürgen Dreifürst

Nachdem sich jüngst die irische Billig-Fluglinie bei der Politik über die hohen Kosten an den deutschen Flughäfen echauffierte hatte, lassen die Iren Taten folgen und beginnen mit den ersten Flugstreichungen. Mehr Infos dazu gibt es hier. 

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair kündigte am Dienstag an, ihr Flugangebot ab dem nächsten Sommer am Flughafen Berlin um 20 Prozent zu reduzieren, was laut Reuters zu einem Wegfall von 750.000 Sitzplätzen führt. 

Hohe Kosten belasten

Als Grund nannte das Unternehmen, dass weder die deutsche Regierung noch der Flughafen Maßnahmen ergriffen hätten, um die hohen Betriebskosten zu senken. Im Zuge dieser Einschränkungen wird Ryanair seine in Berlin stationierten Flugzeuge von neun auf sieben verringern und sechs Strecken aus dem Programm nehmen. Ryanair hatte bereits mehrfach damit gedroht, ihre Präsenz in Berlin zu verkleinern und Kapazitäten in andere EU-Länder zu verlagern, sollte Deutschland nicht auf ihre Forderungen eingehen. Zu diesen gehören die Rücknahme einer kürzlich erfolgten Erhöhung der Luftverkehrssteuer sowie eine Reduzierung der Flugsicherungsgebühren.   

Schlechter Standort

Die Flugstreichungen betrifft die Ziele Brüssel, den griechischen Flughafen Chania, Litauens Flughafen Kaunas, Krakau, Luxemburg und Riga. Nach Unternehmensangaben lahmt der Flugverkehr in Deutschland weiterhin und hat noch immer nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Besonders schlecht läuft es am Standort Berlin, hier hat die Zahl der Passagiere im letzten Jahr bei rund 70 Prozent des Vor-Pandemie-Niveaus gelegen.   

Ryanair

Ryanair gehört zu den Firmen, die nicht lange fackeln und auf gegebene Marktbedingungen schnell reagieren. Der Gewinneinbruch bei den zuletzt vorgelegten Unternehmenszahlen zwingt den Konzern, solche Maßnahmen zu ergreifen. Die Nachricht der Flugstreichungen kommt an der Börse jedenfalls gut an, die Aktie legt aktuell mehr als fünf Prozent zu. Der wichtige Support bei 14 Euro hat zuletzt gehalten: Ryanair ist derzeit keine Empfehlung von DER AKTIONÄR; nur sehr mutige Anleger wagen ein Investment mit Stopp 14 Euro. 

Recovery Index

Ryanair ist Mitglied im DER AKTIONÄR Recovery Index. Ergänzt wird der Index durch weitere Konzerne aus der Reise- und Konsumbranche und Titel aus dem Technologiesektor. Mehr Informationen zum Index gibt es hier.  

Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von den Emittenten Vergütungen. 

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