Der investment-Manager Corestate-Capital verliert überraschend seinen Vorstand. Wie das Unternehmen mitteilte, scheidet Lars Schnidrig, CEO und Finanzvorstand in Personalunion, zum Jahresende aus. Eigentlich war der 48-Jährige, der 2017 von Vonovia zu Corestate kam, erst im vergangenen Jahr für vier Jahre zum Vorstandsvorsitzenden berufen worden. Dies wirft Fragen auf, denen DER AKTIONÄR nachgegangen ist.
Laut Corestate verlässt Schnidrig den Immobilieninvestor "im besten Einvernehmen und auf eigenen Wunsch." Er wolle sich sich einer neuen beruflichen Aufgabe stellen. Wohin es ihn zieht, ist jedoch nicht bekannt.
Auf Nachfrage des AKTIONÄR beim Unternehmen heißt es, dass Corestate in den zurückliegenden Jahren durch eine sehr umfassende Transformation gegangen ist und Wechsel der verantwortlichen Personen dazugehören. Dennoch sei Schnidrig seit 2017 eine treibende Kraft dieser Transformation und natürlich eine Konstante gewesen. Für viele Mitarbeiter gelte aber auch, das Herr Schmitt einen wirklich sehr guten Ruf in der Immobilienbranche genießt, und man sich daher auch auf die nächsten Entwicklungsschritte freue.
Der Vorstandswechsel hätte auch keinen Zusammenhang mit der unglücklichen Kapitalmarktkommunikation während der Coronakrise. "Schnidrig hat die wichtigen Weichen in der Krise gestellt, um gestärkt daraus hervorzugehen und übergibt somit ein gut präpariertes Haus an einen sehr geeigneten Nachfolger."
Nachfolger Schmitt, der seit 14 Jahren bei Patrizia im Vorstand sitzt, zeichne sich durch eine langjährige Immobilien- und Management-Erfahrung aus. Aus Sicht von Corestate passt es gut, dass Schmitt den Schwerpunkt bei Core- und Core+-Immobilien habe. Diese Asset-Klasse sei aktuell sehr gefragt, auch bei den Corestate-Kunden. Apropos Kunden: Hier verfüge der Patrizia-Manager ebenfalls über ein großes Netzwerk.
Der Vorstandswechsel hat überrascht und auf den ersten Blick einen faden Beigeschmack. Doch nach Aussage von Corestate ist die Nachfolge in Person von Klaus Schmitt sehr gut geregelt und kein Nachteil für das Unternehmen. DER AKTIONÄR schließt sich der Meinung an und bleibt bei seiner Kaufempfehlung. Mehr zu Corestate lesen Sie in Ausgabe 40/2020.