Der Wohnungskonzern Vonovia hat sich in der Coronakrise bislang relativ schadlos gehalten. Im Interview mit der Welt beziffert Konzernchef Rolf Buch die Mietausfälle in diesem Jahr auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Am Dividendenvorschlag für das abgelaufene Geschäftsjahr will er trotzdem festhalten. Sein Unternehmen sieht er finanziell gut gerüstet.
Bis vor wenigen Tagen waren es laut Buch 3.000 Mieter – also weniger als ein Prozent des Bestands –, die sich bei Vonovia wegen Mietstundung gemeldet haben. Die vorläufigen Mietausfälle beziffert er auf maximal 40 Millionen Euro, wobei der Manager davon ausgeht, dass die gestundeten Mieten irgendwann nachgezahlt werden, so wie es das Gesetz vorsieht.
Die geplante Erhöhung der Dividende um neun Prozent auf 1,57 Euro hält er für vertretbar. "Eine Dividende hat auch mit Verlässlichkeit und Vertrauen zu tun. Ohne Not einen Dividendenvorschlag zurückzuziehen, würde dem Vertrauen schaden", so Buch. Vonovia verfüge zurzeit über die Liquidität, die vorgeschlagene Dividende, die zudem auf dem Ergebnis für 2019 basiert, zu leisten. Am Ende entscheide aber die Hauptversammlung.
Die Vonovia-Aktie ist an einem starken Widerstandsbereich angekommen, der sich aus einer horizontalen Linie bei 46 Euro und der 200-Tage-Linie knapp oberhalb zusammensetzt. Erste Versuche, diese Zone zu überwinden, sind gescheitert. Sollte die Aktie dort abprallen, wartet bei 42 Euro eine wichtige Unterstützung.
Vonovia hat sich in der Krise ganz gut behauptet. Eine aktuelle Einschätzung zur Immobilien-Aktie finden Sie im nächsten AKTIONÄR.