Immobilienkonzern haben es derzeit schwer. Die Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen sind Geschichte und damit auch ein wichtiger Kurstreiber. Auch bei der Vonovia-Aktie ist die Luft momentan raus. Das könnte sich bald ändern, wenn neue Zahlen anstehen. Dann sollten Anleger vor allem zwei Punkte im Blick haben.
Nur noch zwei Wochen. Dann wird Vonovia seine Bücher öffnen. Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Deutschlands größten Wohnungskonzern vor den Zahlen auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 31 Euro belassen. Beim anstehenden Quartalsbericht des Immobilienkonzerns dürfte sich dem Experten zufolge der Anlegerfokus auf zwei Punkte richten: Bewertung und Renditeentwicklung.
Der kapitalintensiven Wohnungsbranche machen derzeit die Wertverluste ihrer Assets zu schaffen. Verschuldungsgrad und Finanzierungskosten rücken daher verstärkt in den Vordergrund. Nach Jahren ultratiefer Zinsen sind die Kosten neuer Finanzierungen in die Höhe geschossen. Entsprechend wichtig ist das Zinsthema für Aktien wie Vonovia, Aroundtown oder LEG Immobilien.
Am Anleihemarkt, einer zentralen Geldquelle für Immobilienkonzerne, gibt es erste Anzeichen für Entspannung. War er den allermeisten Unternehmen seit Herbst 2022 versperrt, konnten einige Vermieter die Tür wieder aufstoßen. Dazu zählte auch der deutsche Marktführer Vonovia. Neue Hoffnung könnten bald auch frische Quartalszahlen liefern.
Neben Vonovia werden in der zweiten Märzwoche berichten gleich drei weitere große börsennotierte Wohnimmobilienkonzerne aus Deutschland über ihr Geschäftsjahr 2023 berichten. Patrizia Immobilien ist bereits gestern vorgeprescht – inklusive anschließendem Kursrutsch um über zehn Prozent.
Mit einem Kursrutsch nach den Zahlen ist bei Vonovia nicht zu rechnen. Der deutsche Marktführer unter den Wohnungsunternehmen leidet zwar auch unter den teils historischen Preisverfällen an den Immobilienmärkten und der verpufften Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen. Vonovia ist aber besser aufgestellt als viele Konkurrenten und sollte die Marktsituation besser meistern können. Spätestens sobald Zinssenkungen in greifbare Nähe rücken, dürfte sich das auch wieder bei der Aktien widerspiegeln.