Der Immobilienkonzern Vonovia sammelt rund acht Milliarden Euro brutto über eine Bezugsrechtskapitalerhöhung ein, um die Übernahme der Deutsche Wohnen zu finanzieren. Nach anfänglichen Verlusten hat sich die Aktie aber wieder gefangen. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Insgesamt sollen gut 201 Millionen neue Stückaktien ausgeben werden, um einen Kredit zum Erwerb des Unternehmens teilweise zurückzuzahlen, wie Vonovia am Sonntagabend in Bochum mitteilte. 20 bestehende Aktien berechtigen über mittelbare Bezugsrechte zum Bezug von 7 neuen Aktien für einen Bezugspreis von je 40 Euro. Dies entspräche einem Abschlag von 22,5 Prozent auf den TERP (theoretical ex-rights price), heißt es. Die Zeichnungsfrist für die Papiere beginne voraussichtlich am 24. November und ende am 7. Dezember, hieß es vom Unternehmen.
Neben einigen Banken haben sich laut Vonovia eine Reihe von Fonds, die von APG Asset Management verwaltet werden und Norges Bank, die Zentralbank von Norwegen, unwiderruflich dazu verpflichtet, die ihnen jeweils zustehenden Bezugsrechte aus der Kapitalerhöhung in vollem Umfang auszuüben. Aktuell hält APG rund 4,0 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft und Norges Bank hält etwa 11,1 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft.
Die Übernahme der Deutsche Wohnen verschlingt rund 19 Milliarden Euro. Durch den Zusammenschluss entsteht ein europäischer Immobilienriese mit rund 568.000 Wohnungen.
Sobald die Bezugsrechte an der Börse gehandelt werden – ein Bezugsrecht dürfte rund 4,00 Euro kosten –, wird sich der Vonovia-Kurs entsprechend verringern.
Die Kapitalerhöhung ist für die Aktionäre mehr oder weniger ein Nullsummenspiel. Wer die Bezugsrechte nicht wahrnehmen will, kann die über die Börse verkaufen. Langfristig sollte sich die Übernahme für Vonovia und seine Aktionäre auszahlen.