Die Adler Group hat den Verkauf von rund 15.500 Einheiten an die LEG Immobilien erfolgreich abgeschlossen und damit einen wichtigen Schritt zum geplanten Schuldenabbau vollzogen. An der Börse kommt die Nachricht gut an.
Wie das Wohnungsunternehmen am Morgen mitteilte, geht man mit dem Verkauf von 15.362 Wohn- und 185 Gewerbeeinheiten "den nächsten Schritt hin zu einem profilierten Portfolioansatz mit Fokus auf die prosperierenden Großstädte Deutschlands". Demnach sind im Rahmen des Closings dem Unternehmen rund 800 Millionen netto zugeflossen – Geld, das hauptsächlich für den weiteren Schuldenabbau verwendet wird. Die veräußerten Objekte befänden sich überwiegend in kleinen und mittelgroßen Städten in Norddeutschland.
Wichtiger noch: LEG hat eine Prämie auf den Buchwert zum 30. September 2021 bezahlt. Dies bestätige "einmal mehr die Qualität der Vermögenswerte der Adler Group und die Substanz der Bewertungen".
Die Adler-Aktie hat sich von dem Kurseinbruch im Oktober immer noch nicht erholt. Weiterhin stehen die Vorwürfe des Shortsellers Fraser Perring im Raum, der Konzern habe die Bilanzen aufgebläht und das Management habe Geld aus übernommenen Firmen abgezogen. Nach Ansicht einiger Experten hat Adler bisher nur halbherzig auf die Vorwürfe reagiert.
Der Verkauf könnte dem Adler-Management etwas Luft verschaffen, denn die viel beachtete Beleihungsquote dürfte damit wesentlich senken. Ende September war diese bei 57 Prozent gelegen und damit nur drei Prozent unter einer kritischen Marke. Für einige der ausgegebenen Anleihen wurde vereinbart, dass die Quote nicht über 60 Prozent steigen darf.
Der Verkauf der Einheiten an LEG ist ein wichtiger Schritt für Adler, das Vertrauen der Anleger zurückzuerlangen. In den nächsten Quartalen muss das Management beweisen, dass es mit dem kleineren Portfolio profitabel arbeiten kann. Vorerst bleibt die Aktie ein sehr riskantes Papier.