Im Frühjahr schien beim Immobilienspezialisten DIC Asset die Welt noch in Ordnung. Mitte Februar präsentierte das Unternehmen noch Rekordergebnisse und einen Dividendenvorschlag von 75 Cent pro Aktie. Seit Anfang März aber fällt die Aktie wie ein Stein. Die nächsten Unterstützungen liegen noch deutlich tiefer und lassen Anleger stark verunsichert zurück.
DIC Asset hat als eines der wenigen Unternehmen aus der Immobilienbranche in diesem Frühjahr eine Dividende ausgeschüttet. Mit 75 Cent pro Aktie lag die Rendite bei Bekanntgabe bei knapp zehn Prozent.
Sollte der Spezialist für Gewerbeimmobilien für 2023 die gleiche Ausschüttung vornehmen, läge die Rendite mittlerweile bei 15,3 Prozent. Denn der Kurs hat sich seit Anfang März nahezu halbiert.
Der Abwärtstrend hatte sich Mitte Mai nach Bekanntgabe der Q1-Ergebnisse noch einmal beschleunigt. Das operative Ergebnis, die Funds from Operations (FFO), unterbot mit 12,9 Millionen Euro den Wert aus dem Vorjahr (26,7 Millionen Euro) deutlich. DIC Asset begründete den Einbruch mit einer höheren Zinslast und dem nahezu vollständigen Wegfall von Transaktionen in den ersten drei Monaten des neuen Jahres.
Die Lage auf dem Transaktionsmarkt hat sich nach Einschätzung von Experten kaum gebessert. Es gibt kaum Deals, die eine Preisbildung von Immobilienbeständen möglich machen. Es droht eine Insolvenzwelle bei den Wohnungsbaufirmen und Projektentwicklern, heißt es.
Es ist daher zu befürchten, dass DIC Asset mit den Q2-Zahlen erneut schwache Zahlen veröffentlichen und wahrscheinlich eine Gewinnwarnung aussprechen wird. Möglicherweise verschlechtert sich auch der Verschuldungsgrad weiter, der ohnehin schon bei 57 Prozent liegt und damit relativ hoch ist.
Ein Anstieg auf über 60 Prozent könnte neue Probleme aufwerfen. Das Unternehmen könnte gezwungen sein, Assets zu verkaufen, wobei wahrscheinlich nicht die Preise erzielt werden, die man letztes Jahr noch bekommen hätte.
Bei DIC Asset kommen zurzeit viele Faktoren zusammen, die nichts Gutes in den nächsten Wochen verheißen. Es droht ein Rückgang in den Bereich von vier Euro, wo die nächste charttechnische Unterstützung liegt. Ein Einstieg drängt sich daher nicht auf.