Die Aktie des im SDAX notierten Immobilienunternehmens Adler Group notiert zur Wochenmitte im Tief mit mehr als 20 Prozent im Minus. Seit der Ankündigung am Montag, einen Teil des Immobilienportfolios zur Schuldentilgung verkaufen zu wollen, belaufen sich die Verluste zeitweise auf 40 Prozent. Wie sich jetzt herausstellt, ist Adler im Visier eines Shortsellers.
Der Shortseller Viceroy Research hat auf Twitter einen Report veröffentlicht, in dem er massive Vorwürfe gegen das Immobilienunternehmen erhebt. Die Firma sei "massiv überschuldet" und nicht mehr als ein "Saftladen". Sie werde betrieben, um einer "korrupten Bande" zu dienen. Man sei deshalb short in Adler-Aktien.
The Adler Group – Bond Villains.
— Viceroy (@viceroyresearch) October 6, 2021
Viceroy’s report is now live:https://t.co/765dgC0eTd
Adler Group is a stitched together and overly indebted dumpster fire, operated for the sole benefit of a secretive, kleptocratic cabal. $ADJ $ADL #thread 1/ pic.twitter.com/5q96ZUGzOd
Adler habe über Jahre seine Immobilien viel zu hoch bewertet. Der Verschuldungsgrad des Unternehmens (LTV) sei deshalb viel zu niedrig ausgewiesen. Im Base-Case-Szenario von Viceroy liege der bei 87 Prozent und damit in einem Bereich, bei dem die Anleihe-Covenants verletzt würden.
Auf eine Interviewanfrage des AKTIONÄR hat das Unternehmen auf Donnerstag vertröstet. Solange die Vorwürfe nicht glaubhaft entkräftet werden können, sollte man einen weiten Bogen um die Aktie machen.