Die Talfahrt beim Gewerbeimmobilienspezialisten Aroundtown erfährt am Donnerstag einen neuen Schub. Um die Mittagszeit notiert die Aktie nur noch bei etwa 1,06 Euro und damit auf einem neuen Rekordtief. Neben der Aussicht auf die nächste Zinserhöhung der EZB spielen vor allem die Quartalszahlen von Vonovia eine Rolle. Die kommen überhaupt nicht gut bei den Anlegern an.
Deutschlands größter Wohnungskonzern hat wegen außerplanmäßigen Wertberichtungen des Immobilienportfolios im ersten Quartal einen Milliardenverlust erzielt. Darüber hinaus sind Umsatz und operativer Gewinn deutlich gesunken.
Abschreibungen auf den Immobilienbestand wird aller Voraussicht nach auch Aroundtown weiter vornehmen müssen. Die Frage, die im Markt kursiert, ist, wie viel.
Aus Sicht des Unternehmens sei die Gesellschaft gut kapitalisiert. Der Beleihungswert lag Ende Dezember bei 40 Prozent, Anleihe-Covenants drohten nicht gerissen zu werden. Die Summe aus Barmitteln, liquiden Mitteln sowie den erwarteten Erlösen aus den unterzeichneten Veräußerungen würden die Fälligkeiten der Schulden bis Ende 2025 decken. Zudem verfüge Aroundtown über unbelastete Immobilien im Wert von 22,2 Milliarden Euro, was die Aufnahme relativ günstiger Finanzierungen ermögliche.
Die Stimmung und das Vertrauen der Investoren in Immobilien-Aktien scheint dennoch am Boden. Zu unsicher sind die Auswirkungen von den steigenden Zinsen. Es ist nicht auszuschließen, dass Aroundtown bald ein Pennystock ist. Möglicherweise schon heute.