Die jüngst in schwieriges Fahrwasser geratene Adler Group will zum Abbau von Schulden weitere Tausende Wohnungen verkaufen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, habe man eine Vereinbarung mit einem Investmentfonds über eine Transaktion von 14.368 Einheiten unterzeichnet. Mittlerweile ist durchgesickert, wer hinter dem Deal steht.
KKR & Co. ist informierten Kreisen zufolge der Investor, der die Immobilien von Adler kaufen möchte. Der Wert der Immobilien, die sich hauptsächlich in mittelgroßen Städten in Ostdeutschland befinden, betrage mehr als eine Milliarde Euro und liege deutlich über dem zum Halbjahr ausgewiesenen Buchwert.
Mit dem Verkauf des Immobilienpakets solle die Verschuldung gesenkt werden. Der Beleihungsgrad, der sogenannte LTV (Loan-to-Value), würde mit dem Deal unter 50 Prozent sinken, hieß es. Damit sollen dann auch die angekündigten Verkäufe von Teilen des Immobilien-Portfolios beendet werden. Vertreter von KKR und Adler lehnten allerdings Stellungnahmen ab.
Erst jüngst hatte Adler mitgeteilt, mehr als 15.000 Wohnungen an LEG Immobilien zu verkaufen. Adler fließen daraus nach der Tilgung besicherter Darlehen rund 800 Millionen Euro zu, die zum Schuldenabbau verwendet werden sollen. Bei dem am Dienstag angekündigten Verkauf erwartet Adler einen Nettoerlös von rund 600 Millionen Euro.
Die Verkäufe tragen ohne Zweifel zur Beruhigung der Adler-Investoren bei. Andererseits gehen dem Wohnungskonzern durch den Verkauf großer Bestände wichtige Synergiepotenziale verloren. Die Aktie ist deshalb weiter kein Kauf.