Die Short-Attacke von Investor Fraser Perring, der hinter Viceroy Research steht, hat gesessen. Der Aktienkurs der Adler Group hat sich nach den schwerwiegenden Betrugsvorwürfen binnen weniger Tage knapp halbiert. Am Mittwochabend reagierte der Vorstand des Immobilienkonzerns auf die Anschuldigungen. Die Anleger scheinen nicht wirklich beruhigt.
Zunächst einmal weist das Unternehmen die Unterstellungen von Viceroy Research auf das Schärfste zurück. So sei der Vorwurf, die in der Adler-Bilanz angesetzten Immobilienwerte seien überhöht, nachweislich falsch. Unabhängige, marktführende Immobilienbewerter hätten diese Werte ermittelt, was von den finanzierenden Banken selbständig regelmäßig überprüft werde.
Adler habe zudem in den vergangenen zwölf Monaten mehrere Portfolien an institutionelle Investoren verkauft, "bei denen der Kaufpreis über dem von Adler ausgewiesenen Bilanzwert lag". Der Konzern werde darüber hinaus immer wieder von institutionellen Interessenten angesprochen, die große Teile ihres mieteinnahmengenerierenden Portfolios erwerben möchten.
Anders als von Viceroy Research behauptet, liege kein Kündigungsgrund unter den von Adler und den Töchtern begebenen Anleihen vor. Der Viceroy-Report enthält zahlreiche weitere nicht zutreffende Anschuldigungen, zu denen das Unternehmen zeitnah Stellung beziehen will.
Der Short-Report von Perring hat das Vertrauen in die Adler Group schwer erschüttert. Dem Unternehmen stehen herausfordernde Wochen und Monate bevor, dies wiederherzustellen. Sollten hierbei jedoch nur die geringsten Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Immobilienkonzerns aufkommen, sind weitere starke Kursverluste vorprogrammiert. Vor diesem Hintergrund sollte man die Aktie vorerst nicht anfassen.