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Der Schock sitzt tief. 20 Prozent rauschte die Aktie des Lithiumunternehmens Standard Lithium gestern in die Tiefe, nachdem Shortseller Blue Orca Capital seine Shortposition publik machte und das Unternehmen beschuldigte, die Anleger zu täuschen. Die Pilot-Anlage in Süd-Arkansas soll bei weitem nicht so rund laufen, wie es Standard Lithium darstelle. Laut der bei der Arkansas Oil & Gas Commission (AOGC) eingereichten Aufzeichnungen, seien die tatsächlichen Gewinnungsraten weit niedriger als prognostiziert. Jetzt reagiert das Unternehmen.
Der Bericht enthalte zahlreiche wichtige Ungenauigkeiten und Missverständnisse, die nach Ansicht von Standard Lithium irreführend seien und eindeutig dazu dienen, Blue Orca Capital zu begünstigen. Standard Lithium weist darauf hin, dass der Bericht den Umfang der an die Arkansas Oil and Gas Commission (AOGC) gemeldeten Daten missversteht. Die von Standard Lithium betriebene Demonstrationsanlage produziere unter normalen Bedingungen kontinuierlich Lithiumchlorid-Lösung, die dann in den Abwassersolestrom zurückgemischt und über das bestehende Solenentsorgungssystem von Lanxess wieder in die geologische Formation eingeleitet wird.
Diese großen Mengen an produziertem Lithiumchlorid sind in den Daten, die dem AOGC gemeldet wurden, nicht enthalten. „Um es klar zu sagen: Die einzigen Daten, die dem AOGC gemäß den Anforderungen des AOGC gemeldet wurden, waren die Mengen an Lithiumchloridlösung, die vorübergehend auf dem Gelände von Standard Lithium gelagert wurden, und diese stehen in keinem Zusammenhang mit den in der Anlage tatsächlich beobachteten Lithiumgewinnungsraten.“
Ein Teil dieses Lithiumchlorids sei bei vier verschiedenen Gelegenheiten zur Umwandlung in Lithiumkarbonat außer Haus geschickt worden, wenn Umwandlungsarbeiten geplant waren. Die gemeldeten Daten machen nur einen kleinen Teil des gesamten im Prozess gewonnenen Lithiumchlorids aus. Die von Blue Orca Capital vorgenommene Interpretation der Lithiumgewinnungsraten sei falsch und unterschätzt die Effizienz der Lithiumgewinnung. Auch die Behauptung des Berichts, dass die Gewinnung im Laufe der Zeit abnimmt, sei eine Fehlinterpretation der AOGC-Daten. Standard Lithium habe Lithiumchlorid nur bei Bedarf vor Ort gelagert, und die Zeiträume, in denen es gelagert wurde, korrelieren nicht mit den tatsächlichen Lithiumgewinnungsraten, die zu diesem Zeitpunkt in der Anlage beobachtet wurden.
Die Schlussfolgerungen des von Blue Orca Capital erstellten Berichts seien unrichtig und beruhen auf einer Fehlinterpretation der Informationen und lassen die sehr viel größeren Mengen an Lithiumchloridlösung, die in der Demonstrationsanlage produziert wurden, außer Acht.
Dass Blue Orca Capital hier Eigeninteressen verfolgt, da man eine Shortposition eingegangen ist, liegt auf der Hand. Für Standard Lithium geht es nun darum, das Vertrauen des Marktes zurückzugewinnen. Dies kann man am besten tun, in dem man die Anlage weiterentwickelt und die Daten transparent dem Markt vorlegt.
