Der Wochenauftakt fiel aus Sicht der Edelmetallanleger ins Wasser: Schon in der Nacht zum Montag gerieten Gold und Silber deutlich unter Druck. Der neu gewählte Präsident Donald Trump hat Scott Bessent als Finanzminister auserkoren. Er könnte eine Art beruhigender Gegenpol zu Trumps Politik sein – so zumindest die Hoffnung des Marktes. Seine Politik könnte weniger Inflationsauslösend sein. Seine Idee, das Haushaltsdefizit auf drei Prozent zu verringern gefiel dem Markt.
Kommt das so? Wir alle können nicht in die Zukunft schauen, doch ob Trump sich in seinen Plänen ausbremsen lässt, darf bezweifelt werden. Sicherlich müssen auch die USA früher oder später versuchen, ihren Haushalt in den Griff zu bekommen. Doch angesichts der Pläne mit drastischen Steuersenkungen, dürfte es schwierig werden, die Einnahmen-Seite so zu gestalten, dass dies realistisch ist. Dazu belasten die USA mehr und mehr die Zinszahlungen auf die Schulden.
Was auf den ersten Blick gestern nicht so recht in das Bild passte: Der US-Dollar war schwächer. Sollte die Hoffnung auf eine solide Haushaltspolitik die heimische Währung nicht stärken? Vermutlich findet man, wenn man lange genug sucht, auch hier eine Erklärung: Die Finanzpolitik unter Bessent könnte die Inflation besser im Blick behalten. Damit könnten die Zinsen in den USA rascher sinken als im Rest der Welt. Das wiederum könnte Anlagen im Dollar-Ausland attraktiver machen. Ganz ehrlich: Das sind eine Menge könnte und sollte – und so ganz nebenbei eine Menge von Vorschusslorbeeren, die die Wall Street an jemand verteilt, der letztlich ihr entstammt.
Am Ende war die Aufwärtsbewegung, die wir in der vergangenen Woche bei Gold und Silber gesehen haben, korrektiv. Sprich: Es gab noch keinen neuen Impuls und das hat die Aufwärtsbewegung anfällig für einen weiteren Test der Tiefs gemacht. Die kurze Handelswoche (am heutigen Donnerstag feiern die Amerikaner Thanksgiving) und der dünne Handel am frühen Montagmorgen haben die Edelmetalle anfällig gemacht. Wir müssen nicht gleich eine weltumfassende Verschwörung heraufbeschwören. Aber sicherlich haben einige Shortseller ihre Chance gesehen – und genutzt.
Gold und Silber haben ihre Chance vergangene Woche nicht genutzt und müssen nun eine Ehrenrunde drehen. Bedenkt man, dass Silber aktuell bei 30,20 Dollar je Unze steht, ist keine allzu mutige Vorhersage, noch einmal Kurse unter 30 Dollar zu prognostizieren. Ist die Silberrally damit abgeblasen? Wenn die Geschichte ein Lehrmeister ist, dann sicherlich nicht. Ein Edelmetallbullenmarkt ohne richtige Silberrally wäre eine Anomalie. Und auf Anomalien sollte man eher nicht setzen. Auch wenn sich die Geschichte nicht eins zu eins wiederholt, sie reimt sich meist dann doch. Und das bedeutet in diesem Fall: In den kommenden Tagen dürfte es noch einmal eine Einstiegschance geben.
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Dieser Text erschien bereits zum Wochenauftakt im Goldtelegramm.