Der Silberpreis ist in den vergangenen Tagen gemeinsam mit dem Goldpreis unter Druck geraten. Allerdings fiel Silber anders als Gold auf kein neues zyklisches Tief zurück. Die Bank of America hat jetzt eine neue Studie zu Silber veröffentlicht, in der sie das Edelmetall als ein Metall beschreibt, „dass wichtig für Zukunftstechnologien“ ist. Insbesondere seitens der Solarindustrie wird Silber demnach nachgefragt werden.
„Wenn es mehr Ausgaben in Richtung der Solarindustrie gibt, dann sollte der Silberpreis über 31 Dollar je Unze steigen“, schreiben die Analysten. Die Experten haben eine Rechnung für die nächsten 15 Jahre aufgemacht: Demnach könnte alleine in den USA eine Umstellung des Energiesektors zu einem Anstieg der Nachfrage nach Silber von 2.285 Tonnen im laufenden Jahr auf 4.272 Tonnen in den nächsten 15 Jahren führen. Da die Angebotsfrage nicht schnell ausgebaut werden können, dürfte dies den Silbermarkt in ein Defizit führen. „Das letzte Mal als dies geschehen ist, war zwischen 2006 und 2011. Und damals ist der Silberpreis auf 50 Dollar je Unze gestiegen“, argumentieren die Experten. Dies sei ein Preisniveau, das durchaus wieder erreicht werden könne.
Sicherlich sind die langfristigen Prognosen seitens der Industrienachfrage gut. Zumal eine Biden-Regierung erneuerbare Energien stärker fördern dürfte, was die Silbernachfrage beflügeln wird. Allerdings dürfte der Investmentnachfrage eine mindestens genauso große, vermutlich sogar größere Bedeutung zukommen. Die Investmentnachfrage ist deutlich volatiler als die Industrienachfrage. Wird Silber als Alternative von den Investoren wiederentdeckt, dann könnte dies den Silberpreis deutlich schneller beflügeln als die doch etwas trägere Industrienachfrage, die sich vor allem auf die längerfristigen Zyklen auswirkt. Aktuell sollten die Edelmetalle aber erst einmal damit beginnen, an ihrer Bodenbildung zu arbeiten.