Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen. Bis zum Mittag haben sie die Gewinne aus dem frühen Handel ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 71,37 US-Dollar. Das waren 1,70 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,55 Dollar auf 68,05 Dollar.
Beim Treffen des Ölverbunds Opec+ am Vortag haben die Vertreter des Ölverbunds zwar an einer geplanten Erhöhung der Fördermenge im Januar um 400.000 Barrel pro Tag festgehalten, berichtet dpa-AFX. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz von Ölstaaten habe sich aber "eine Hintertür offengelassen", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank die Ergebnisse der Verhandlungen.
Aus dem Beschluss der Opec+ geht hervor, dass die Ölstaaten die Möglichkeit offenließen, ihre Entscheidung kurzfristig zu revidieren, sollten sich die Marktbedingungen ändern. Am Markt wurde der Anstieg der Ölpreise kurz vor dem Wochenende mit der Versicherung der Opec+ erklärt, falls notwendig auf eine Zuspitzung der Corona-Krise zu reagieren.
Vor dem Treffen des Ölverbunds und während der Beratungen war es im Verlauf der Woche mehrfach zu starken Preisschwankungen am Ölmarkt gekommen. Die rasante Talfahrt der Ölpreise von Ende November, als die als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus für starken Verkaufsdruck sorgte, hat sich vorerst nicht weiter fortgesetzt.
Anleger, die wie zuletzt empfohlen, die die Gewinne von gut 27 Prozent beim empfohlenen Call auf WTI-Öl mit der WKN HF7VC7 mitgenommen haben, können sich freuen. Im Anschluss ist der Schein weiter unter Druck geraten. Alle anderen, die den Stopp auf Einstand nachgezogen hatten, haben sich zuletzt Null auf Null aus dem Papier verabschiedet. Derzeit besteht kein Handlungsbedarf.