Nachdem TD Securities am Wochenende auf die Verschiebungen auf dem Silbermarkt hingewiesen hat, hat nun auch Bloomberg diese Story aufgegriffen. Es scheint nicht nur um Silber zu gehen, sondern auch Kupfer scheint betroffen zu sein. Auch hier scheint es zu Verschiebungen von physischen Beständen von London in die USA zu kommen.
Der Grund für die Aufregung: Donald Trump, der in zehn Tagen ins Weiße Haus einziehen wird, plant Zölle auf viele Waren. Darunter scheinen dieses Mal auch Rohstoffe zu sein. DER AKTIONÄR hat darüber bereits gestern berichtet. Es sind schon Bemühungen im Gange, Silber von London in die USA zu verlagern. Das führt zu einem Anstieg der Futures.
Die US-Kupfer- und Silberfutures steigen über die internationalen Preisbenchmarks, da die Ungewissheit und Angst über das mögliche Ausmaß der Handelspolitik der neuen Trump-Regierung an den Finanzmärkten zunimmt, berichtet Bloomberg. Comex-Silber für den Frontmonat wurde am Donnerstag mit einem Aufschlag von über 0,80 Dollar pro Unze gegenüber den an der Londoner Metallbörse festgesetzten Spotpreisen für Edelmetalle gehandelt und näherte sich damit einem Höchststand, der im vergangenen Monat erreicht wurde, als Händler auf Trumps Zusagen reagierten, allgemeine Zölle auf alle Waren aus allen Ländern zu erheben.
Comex-Kupfer für den Frontmonat wurde ebenfalls mit einem Aufschlag von 623 Dollar je Tonne gegenüber den entsprechenden Terminkontrakten in London gehandelt und näherte sich damit den Rekordwerten, die während des Short Squeeze im letzten Jahr erreicht wurden, der den globalen Kupfermarkt erschütterte. Die Händler haben sich beeilt, Kupfer in US-Lagerhäuser zu verschiffen, um von dem Preisanstieg seit letztem Jahr zu profitieren, und ähnliche Bemühungen sind im Gange, seit die New Yorker Silberpreise zu steigen begannen, berichtet Bloomberg.
Die Preise auf den Metallmärkten in New York und London werden in der Regel nahezu im Gleichschritt gehandelt, und viele algorithmische Händler und Hedgefonds versuchen, mit Wetten darauf, dass sich auftretende Preislücken schnell schließen, Geld zu verdienen. Allerdings drohen enorme Verluste, wenn sich die Preislücke weiter vergrößert. Diese Dynamik war ein Hauptgrund für die Kupferkrise im vergangenen Jahr, als Arbitrageure mit ihren Wetten auf einen Rückgang der Comex-Preise gegenüber den LME-Futures hohe Verluste hinnehmen mussten.
Einige Händler sehen die Gefahr, dass sich die Geschichte auf dem Silbermarkt wiederholt, da nur begrenzt Metall verfügbar ist, das ohne weiteres gegen Comex-Futures geliefert werden kann. „Der Markt schlafwandelt gerade in einen Engpass hinein“, sagte Daniel Ghali, Senior Commodity Strategist bei TD Securities, gegenüber Bloomberg.
Auch heute bleibt der Spread beziehungsweise vergrößert sich weiter. Der Silber-Spot notiert bei 30,35 Dollar, der Silber-Future (März-Kontrakt) bei 31,16 Dollar je Unze. Das Ganze gilt es im Auge zu behalten, gut möglich, dass dies einen starken Preisanstieg bei Silber auslösen kann. Davon würden natürlich die Silberaktien profitieren, die in den vergangenen Tagen schon fest gewesen sind. Auf welche Aktien Sie setzen sollen, erfahren Sie bei Goldfolio, Ihrem Börsendienst für Gold- und Silberaktien. Alle Details: www.goldfolio.de