Die US-Bank Morgan Stanley sieht unruhige Zeiten auf US-Aktien zukommen und stuft die Papiere auf „underweight“ ab. Auch die globale Aktienrallye könnte ins Stocken kommen. Die Aktien werden ebenfalls abgestuft, wenn auch nur auf „Equal Weight“. Andrew Sheets, Chief Cross-Asset Stratege bei Morgen Stanley schließt zudem seine Frühzyklustrades und verkauft Gold.
„Wir sind weiterhin der Meinung, dass es sich um einen normalen Zyklus handelt, der nur heißer und schneller ist, und unser Zyklusmodell bleibt in der Expansion“, schreibt Andrew Sheets in einer Notiz. „Aber die nächsten zwei Monate bergen ein übergroßes Risiko für das Wachstum, die Politik und die legislative Agenda.“ Das Dilemma sei einfach. „Wenn das globale Wachstum stabil bleibt, das US-Infrastrukturgesetz verabschiedet wird und die COVID-19-Fälle einen kurzfristigen Höchststand erreichen (unser Basisfall), müssen die US-Renditen nach oben angepasst werden. Das ist eine besondere Herausforderung für die teureren 'Wachstums'-Anteile des Marktes, die mit einer positiven Korrelation zu den Anleihekursen gehandelt werden.“
„Wenn sich die Wirtschaft jedoch verlangsamt, erscheinen viele Risikoprämien im Vergleich zu früheren Wachstumsängsten zu niedrig. Unsere Ökonomen haben ihre Schätzung für das US-BIP in diesem Quartal deutlich von 6,5 auf 2,9 Prozent gesenkt.“ Nach dem anfänglichen Aufschwung nach der Rezession schwäche sich das Wachstum normalerweise ab. „Eine sich verbessernde Wirtschaft bringt normalerweise mehr Kostendruck und Inflation mit sich, da die Nachfrage steigt und die Arbeitsmärkte sich anspannen. Dies bedeutet in der Regel, dass die Zentralbanken ihre Politik straffen. Wir sehen weiterhin Ähnlichkeiten mit dem Jahr 2004.“
Es mehren sich die Stimmen aktuelle, die etwas auf die Euphoriebremse bei den Aktienmärkten treten. Tatsächlich könnten die Märkte in den kommenden Wochen etwas korrigieren. Allerdings ist dadurch der übergeordnete Aufwärtstrend nicht in Gefahr. Bei Gold steht und fällt alles mit dem Kampf um die Marke von 1.840 Dollar. Ein Ausbruch dürfte neue Käufer auf den Plan rufen. Doch aktuell ist der Goldpreis verwundbar, nachdem die Bullen abermals gescheitert sind.