An der Marke von 1.520 Dollar liefern sich gerade Bullen und Bären eine harte Schlacht beim Goldpreis. Ein Ausbruch würde ein neues Jahreshoch ins Spiel bringen. Die Bären hingegen schielen nach wie vor in den Bereich von 1.450 Dollar, dem 38,2 Prozent Fibonacci Retracement. Allerdings fanden sich bislang immer wieder Käufer, kaum dass Gold unter die Marke von 1.500 Dollar gefallen war.
Wenn es nach E.B. Tucker, Direktor bei dem Streaming und Royalty Unternehmen Metalla, geht, dann sollten die Bullen aber die Oberhand behalten. Er sieht bei Gold noch einmal rund 50 Prozent Potenzial nach oben. Mit anderen Worten: Er glaubt, dass Gold in den Bereich von 2.200 Dollar steigen kann. Sein Argument: Die explodierenden Schulden.„Die Schulden der Regierung steigen um Milliarden Dollar täglich“, sagte er in einem Interview mit dem Internetportal kitco.com am Rande des Denver Gold Forums. Er sehe keine Verlangsamung des Schuldenwachstums. Im Gegenteil. Die negativen Zinsen würden dafür sorgen, dass immer mehr Regierungen immer mehr Schulden machen. Gold werde in diesem Umfeld weiter aufholen.
Sicherlich sind die Schulden auf der Welt ein Punkt, der vielen Goldanlagern Vertrauen in das gelbe Metall schenkt. Allerdings sollte man nicht gleich 50 Prozent Wertzuwachs über Nacht erwarten. Der Goldpreis kämpft sich aktuell an der Marke von 1.520 Dollar ab. Erst ein Ausbruch würde das Bild kurzfristig zugunsten der Bullen kippen und Anleger dürften dann auf einen Angriff auf das Jahreshoch spekulieren. Charttechnisch hat der Goldpreis mit dem Sprung über 1.375 Dollar im Frühjahr ein Kaufsignal generiert. Auffällig ist sicherlich, dass bislang jede kleinere Korrektur gekauft wird. Das spricht für weiter steigende Kurse. Die große Bewährungsprobe für den noch jungen Goldbullenmarkt wird kommen, wenn die erste größere Korrektur ansteht. Dann wird sich entscheiden, ob Gold bereit ist, dass Allzeithoch bei 1.921 Dollar anzugreifen und anschließend Richtung der Marke von 2.000 Dollar zu stürmen. Oder ob diejenigen Recht behalten, die die Bewegung als Bärenmarktrallye in einer übergeordneten Korrektur sehen.